Szene München:Betrunkene kommen auf die tollsten Ideen

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Bei den zahlreichen Baustellen in München haben Torkler derzeit genügend Auswahl an Schildern. (Foto: Robert Haas)

Wahrscheinlich ist das der Grund, warum in Studentenbuden so viele Verkehrsschilder stehen.

Kolumne von Korbinian Eisenberger

Die Wampe ist der Albtraum des Sportlers und Bier der natürliche Feind der Fitness. Manchmal treibt der Alkohol den Menschen aber auch zu ungeahnten Höchstleistungen. Es gibt Berauschte, die entdecken auf dem Heimweg aus der Kneipe ihre Leidenschaft fürs Dauerlaufen, andere werden beim Torkeln zu Balancekünstlern. Nur dass es nicht ganz so elegant aussieht, und dass die meisten wahrscheinlich sogar vom Seil plumpsen würden, wenn man ihnen eine Balancierstange in die Hand drücken würde.

Wer schon einmal nach Mitternacht durch die Straßen Münchens gejoggt oder balanciert ist, der begegnet ganz selten Menschen mit Balancierstangen. Nach Mitternacht haben in der Landeshauptstadt längst alle Sportgeschäfte mit Artistenbedarf geschlossen. Die Torkelnden müssen sich nach Alternativen umschauen, und dafür eignet sich München wiederum prächtig.

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Gerade im Spätsommer findet man an jeder Straßenecke eine Baustelle, wo meist allerlei loses Gestänge zu finden ist. Und so sieht man des Nachts immer wieder junge Leute, die sich - in ihrer Notlage - ein unbefestigtes Straßenschild für den Heimweg mitgenommen haben.

Ein Straßenschild ist zwar etwas sperrig, und es braucht einiges an Kraft, besonders wenn unten ein Betonklotz dranhängt. Der Mensch benutzt in der Regel aber nur 20 Prozent seiner Hirnmasse und nach einer Sauftour gerne auch mal weniger.

So machten es auch zwei Burschen in Schwabing, als sie aus einer Kneipe stiefelten und wohl verhindern wollten, dass diese fröhliche Nacht jemals endet. Als sich ihnen an einer Baustelle ein Stoppschild in den Weg stellte, war das für sie die völlig falsche Botschaft. Also nahmen sie es mit, um es zu verstecken. Dumm nur, dass sie damit zwei Polizisten in die Arme liefen.

Überliefert ist, dass die Beamten das Duo samt Schild dorthin zurück eskortierten, wo sie es herhatten. Ein Stoppschild steht ja nicht umsonst an einer Baustelle, mahnten die Polizisten noch. Kurz darauf starteten die Diebe einen zweiten Versuch - wer des Nachts einen sportlichen Ehrgeiz entwickelt, dem sind die Verkehrsregeln manchmal wurscht.

Vielleicht eine Erklärung, warum an manchen Baustellen Chaos herrscht. Und warum in vielen Münchner Studentenbuden nicht nur Bierkisten und Hanteln gelagert werden, sondern gerne auch mal ein Bauhütchen, ein Wegweiser - oder ein Stoppschild.

© SZ vom 08.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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