SV Heimstetten:Nur noch am Grill und nahe der Eckfahne

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Funktionärsfamilie: Präsident Ewald Matejka, links, und sein Sohn Michael, der Abteilungsleiter. (Foto: Claus Schunk)

Ewald und Michael Matejka, seit vielen Jahren Präsident und Abteilungsleiter beim SV Heimstetten, geben ihre Ämter beim Fußball-Regionalligisten ab. Ihre Nachfolger stehen bereit.

Von Christoph Leischwitz, Kirchheim

An den Spieltagen des Fußball-Regionalligisten SV Heimstetten wird man erst einmal keinen Unterschied feststellen: Michael Matejka, der Junior, wird weiter hinterm Grill stehen und Bratwürste verkaufen; und Matejka senior wird wie üblich mit seinem Fanschal von seinem angestammten Platz nahe der Eckfahne auf der Haupttribünenseite das Spiel verfolgen. "Hinter dem Linienrichter", sagt er lachend, "denn die brauchen jemanden mit Erfahrung hinter sich." Die Matejkas und die Unparteiischen, das bietet Stoff für abendfüllende Anekdoten.

Vielleicht kommen noch weitere dazu. Allerdings geben beide ihre Ämter nun ab. Michael Matejka, 42, übergab die Abteilungsleitung schon am Dienstagabend. Präsident Ewald Matejka, 67, wird am 24. Oktober von Magnus Harlander abgelöst. Natürlich gehe er mit einem weinenden Auge, aber "ich möchte nicht zu denen gehören, die den richtigen Zeitpunkt übersehen", sagt er nach 15 Jahren. Es sei Zeit, das Amt in jüngere Hände zu geben und sich als Rentner ein wenig auf das Rentnerdasein zu freuen. Ohne dabei immer die Verantwortung zu spüren, die ein Verein mit rund 2000 Mitgliedern mit sich bringt.

Nachfolger Harlander fragte Michael Matejka, wo der künftig seine Hauptaufgaben sehe. Der Abteilungsleiter will zwar nicht von Amtsmüdigkeit sprechen, aber die gesamte Abteilung zu leiten und obendrein auch noch für die Gaststätte im Sportpark zuständig zu sein, das gehe auf Dauer nicht mehr gut. "Ich werde weiter für die erste Mannschaft da sein", sagt er, aber die Gaststätte "Zum Kelten" sei eben auch eine "wichtige Einnahmequelle" für die Abteilung. Matejkas Nachfolger sind Stephan Rehme und Max Reng, Letzterer wird sich vor allem um den Jugendbereich kümmern. Ewald Matejka sagt, in der Übergangszeit werde er mit Rat und Tat zur Seite stehen. "Wo es geht, helfe ich auch beim Sponsoring", sagt er. Insgesamt müssten sich die Fußball-Verantwortlichen freilich "ein bisschen neu aufstellen".

Matejka junior sagt, er hätte sich sowieso in den kommenden zwei Jahren etwas zurückgezogen. Besonders wenn die Mannschaft in der viertklassigen Regionalliga spiele, sei der Aufwand schon enorm. Matejka senior sagt, er hätte auch schon vor zwei Jahren aufgehört, wenn es da einen Nachfolger gegeben hätte. Jetzt hören sie fast gleichzeitig auf - und werden trotzdem in gewisser Weise so präsent sein wie zuvor.

© SZ vom 09.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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