SV Heimstetten:Es werde Licht

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Nur scheinbar übermächtig: Manuel Duhnke (re.) schiebt sich an seinem Gegenspieler vorbei. in der 70. Minute traf er zum 2:0 für Heimstetten. (Foto: Claus Schunk)

Nach dem ersten Drei-Punkte-Spiel gegen Rain steigt bei Heimstettens Coach Christoph Schmitt die Zuversicht, eine gute Rolle zu spielen.

Von Christoph Leischwitz, Kirchheim

Es wurde schon bedenklich dunkel in den letzten zehn Spielminuten, und es wäre schade gewesen, wenn die Zuschauer überhaupt nichts mehr gesehen hätten oder die Partie sogar hätte abgebrochen werden müssen. Denn der SV Heimstetten dominierte jetzt, zum ersten Mal in der neuen Regionalliga-Saison klappte alles in dieser Neuauflage des Relegations-Duells von Anfang Juni mit dem TSV Rain (der dann logischerweise in der zweiten Relegationsrunde auch noch aufstieg). Das erste Tor (63.) fiel noch recht glücklich, nach einem Flipperball im Strafraum traf Tim Schels. Danach spielte Heimstetten gelöst auf, Manuel Duhnke traf zum 2:0 (70.), das 3:0 durch den eingewechselten Alexander Rojek war schon schwer zu erkennen, das Rampenlicht fehlte. "Wir haben die neuen LED-Lampen erst heute eingebaut", sagte Manager Michael Matejka, und das Licht sei noch nicht ideal ausgerichtet gewesen.

Die Mannschaft dagegen schon: Es waren die ersten Punkte für den Immer-noch-Regionalligisten, der Trainer gibt sich nach dem 3:0 zuversichtlich: "Wir werden Punkte machen", sagt Christoph Schmitt. Er meint damit: Wir werden konkurrenzfähig bleiben. "Ich bin zuversichtlich, das sind gute Jungs", sagt der Coach über seine vielen jungen Spieler, denen zwar noch Erfahrung abgehe, aber gewiss nicht das Engagement. Gegen Rain ging es lange Zeit recht nickelig zu, beide wollten dem anderen den Schneid abkaufen, was insofern gelang, dass es in der ersten Halbzeit nur eine nennenswerte Torchance gab: Severin Müller traf aus kurzer Distanz den Pfosten, nachdem er sich irgendwie durch den Sechzehner getankt hatte (24.).

Was Schmitt auch zuversichtlich macht, ist die Tatsache, dass er zusätzliche Qualität einwechseln konnte und Heimstetten in der Schlussphase höheres Tempo ging. Besonders auffällig: Simon Gartmann. Eingewechselt wurde er in der 71. Minute, in der 77. verlor er einen Zweikampf mit Rains Torwart Kevin Maschke nur knapp, sonst wäre ihm bei seinem Debüt prompt sein Premierentor gelungen. Einen Treffer legte er immerhin kurz vor Schluss für Rojek auf. Es war offensichtlich, dass der noch 19-Jährige nicht mehr oft auf der Bank sitzen wird. "Ich war recht lange krank", sagte er zur Begründung, außerdem ist er erst vor Kurzem nach Heimstetten gekommen. Ausgebildet wurde der zentrale Mittelfeldspieler beim FC Augsburg, Gartmann kommt aus Gersthofen. Beim 1. FC Kaiserslautern konnte er sich auch wegen Verletzungspechs nicht durchsetzen. Zwei Juniorenländerspiele hat er bestritten, jetzt wollte er in die Regionalliga wechseln, um Spielpraxis zu sammeln und auf sich aufmerksam zu machen. "Es ist schön, wieder zu spielen, ich habe Lust auf mehr", sagte er nach dem Spiel.

In Heimstetten ist der Etat mächtig zusammengeschrumpft im Vergleich zum Vorjahr. Manager Michael und Präsident Ewald Matejka geben als Grund an, dass ein Sponsor weggezogen sei und der andere den Betrieb geschlossen habe. So sei man ein Stück weit auch gezwungen, auf junge Talente zu setzen. Severin Müller, der ein gutes Spiel machte, sowie Fabian Cavadias sind in Stadionnähe aufgewachsen. Trainer Schmitt findet, es sei wunderbar zu sehen, dass Spieler aus dem eigenen Verein Regionalliga spielen könnten. Matejka junior merkte an: "Wenn man ehrlich ist: Wir haben ja schon mit der Bayernliga geplant", die Relegation habe sich ja nur noch nach dem unerwarteten Zwangsabstieg des FC Ingolstadt II ergeben. Einer wie Gartmann, da war man sich am Freitag einig, wäre kaum zu einem Bayernligisten gewechselt.

© SZ vom 05.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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