Streit über Kosten:Mit 150 Millionen Euro voll im Plan

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Neue Großmarkthalle: Stadt beziffert Baukosten, die CSU sagt Nein

Die Rathaus-CSU verlangt weitere Einsparungen beim geplanten Neubau der Großmarkthalle. "Wir werden einer neuen Großmarkthalle, die 150 Millionen Euro kostet, nicht zustimmen", sagte Fraktionschef Manuel Pretzl. Würde der Preis auf die Frucht- und Obsthändler umgelegt, könnten sich diese die Miete nicht mehr leisten. Deshalb müsse man auch andere Finanzierungsmodelle prüfen. Ein privater Investor könnte das Gebäude womöglich günstiger bauen und an die Stadt vermieten.

Der für die Halle zuständige Kommunalreferent Axel Markwardt betont jedoch, dass nach großen Anstrengungen sämtliche Kostenvorgaben eingehalten werden könnten. Man habe diverse Einsparpotenziale genutzt, nun würde der reine Bau der 44 000 Quadratmeter großen Halle 105 Millionen Euro kosten. Plus Risikozuschlag, den Markwardt angesichts des geplanten Auftrags an einen Generalübernehmer mit zehn Prozent ansetzt. Dazu kommen Kosten etwa für die Verlegung von Rohren sowie die Altlastensanierung - was dann alles in allem 150,5 Millionen ausmacht. Der Stadtrat habe 2015 einen Kostenrahmen von 142 bis 153 Millionen vorgegeben, man bewege sich also im Plan. Davon rückt die CSU inzwischen aber ab.

Gerüchte über noch höhere Kosten wies Markwardt zurück. Zwar habe im Herbst 2016 ein Architekt nicht abgesprochene Pläne vorgelegt, die theoretisch den Preis in die Höhe getrieben hätten. Dies habe die Stadt aber nicht akzeptiert. Zudem sei das Projekt an diversen Stellen billiger gemacht worden - etwa indem der gesamte Komplex höher gelegt wurde, was den durch die Tiefgarage verursachten Eingriff ins Grundwasser minimiere. Auch seien Pkw-Parkplätze an die Oberfläche verlegt worden. Die neue Großmarkthalle falle insgesamt etwas kleiner aus als ursprünglich geplant, so dass ein Teil des Areals für den Wohnungsbau verwendet werden könne. Markwardt erinnert daran, dass die neue Halle ohnehin nicht mehr das gesamte heutige Gelände benötige. Allein die für Wohnungen frei werdenden Grundstücke hätten einen Wert von 160 Millionen Euro. Nach einem Gespräch mit dem zweiten Bürgermeister von Vaterstetten ist Markwardt zuversichtlich, dass kein Standort-Wettbewerb entsteht. Vaterstetten habe zugesagt, den Bau einer Halle dort nicht weiterzuverfolgen, sofern München sein Projekt durchzieht.

© SZ vom 19.05.2017 / dh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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