Zwölf neue Klassenzimmer:Ein Solitär für die Schule

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Das Feodor-Lynen-Gymnasium in Planegg bekommt einen freistehenden Erweiterungsbau

Von Rainer Rutz, Planegg

Fast 40 Jahre alt ist das Planegger Feodor-Lynen-Gymnasium (FLG). Seit zehn Jahren wird es mit Millionenaufwand ständig saniert, doch am notwendigen zusätzlichen Platzbedarf hat das nichts geändert. Tatsächlich platzt das FLG mit knapp 900 Schülern aus allen Nähten. Seit sieben Jahren wird über eine Erweiterung diskutiert - jetzt hat der Zweckverband Staatliches Gymnasium Würmtal, zu dem die Gemeinden Planegg, Krailling und Neuried gehören, das Projekt genehmigt: Im Norden der Schule, wo jetzt die Fahrradständer sind, wird für rund zehn Millionen Euro ein Solitär-Erweiterungsbau entstehen.

Er soll künftig die Mittelstufe als Hauptnutzer beherbergen, aber auch eine Aula, Beratungsräume, einen Sanitärbereich, Lagerräume, Lehrerzimmer und insgesamt auf etwa 1500 Quadratmetern zwölf Schulräume bieten, wie Architekt Jürgen Gollwitzer und der Geschäftsleiter des Zweckverbands, Stefan Schaudig, erläuterten. Auf die Gemeinde Planegg entfallen rechnerisch Gesamtkosten von derzeit 4,2 Millionen Euro; da der Landkreis München 70 Prozent davon übernimmt, bleiben noch 1,5 Millionen Euro. Alle Verbandsräte stimmten für das Vorhaben, für das jetzt ein Bebauungsplan erstellt werden muss. Der Grund und Boden gehört der Gemeinde Planegg. Rätin Anneliese Bradel mahnte an, den "landschaftlich sensiblen Standort" durch eine entsprechende Architektur zu schützen. Dies wurde ihr zugesichert.

In der Verbandsversammlung ging es auch um weitere Millionen Euro, die nach wie vor sukzessive in eine Sanierung des Altbaus gesteckt werden: Die gesamte Elektrik, die IT-Bereiche, etliche Klassenzimmer und letztlich als großer Brocken - glaubt man der Sitzungsvorlage - das Hausmeister-Gebäude, das sich in einem beklagenswerten Zustand befindet, werden saniert und erneuert. Christin Hafer, bisher Stellvertreterin von Stefan Schaudig, nun aber zur Vorsitzenden gewählt, beschrieb eine zum Teil fehlende Wärmeisolierung, die dazu führe, "dass es im Innenbereich im Winter sogar zu Minusgraden kommt".

Schulleiterin Brigitte Schmid-Breining, - sie macht diesen Job seit knapp 20 Jahren - lobte die geplanten Maßnahmen. Sie betonte, die Schüler des FLG fühlten sich "wohl bei uns. Wir streben eine Balance zwischen Leistung und psychosozialem Wohlergehen an". In den vergangenen Jahren habe das Gymnasium eine Fülle von nationalen Beziehungen aufgebaut und kümmere sich intensiv um Spezialgebiete: etwa um die eigene Imkerei, die mittlerweile "einen sehr guten Honig" liefere - eine Aktion, die von Anfang an von Gemeinderat Peter von Schall-Riaucour entscheidend mitgetragen worden sei, wie Schmid-Breining hervorhob. Die Direktorin erwähnte neue und bestehende Vernetzungen: So ist das FLG eine Partnerschule der Max-Planck-Institute, ein Referenzgymnasium der TU München und eine Partnerschule der Ludwig-Maximilians-Universität. Das FLG gehört zum Bildungsverbund der Bayerischen Wirtschaft und wurde kürzlich zur Erasmus-Plus-Schule aufgewertet, die sich mit Migrationsfragen beschäftigt.

© SZ vom 04.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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