Wohnungsbau:Anschluss an B 2 abgelehnt

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Die geplante Siedlung "Am Wiesengrund" in Starnberg soll über den Waldspielplatz erschlossen werden

Von Peter Haacke, Starnberg

Das Einheimischenmodell "Am Wiesengrund" an der Gemeindegrenze zwischen Starnberg und Pöcking hat die ersten Planungshürden genommen. Als problematisch erweist sich aber die Verkehrserschließung, die bislang ausschließlich über die Wohnsiedlung am Waldspielplatz erfolgen soll. Auf der Wunschliste des Stadtrates steht angesichts eines erwartet höheren Verkehrsaufkommens daher ein direkter Anschluss an die Bundesstraße 2. Doch daraus wird nichts: Weder der Besitzer der Grundstücke am Schmalzhof, der auf Pöckinger Flur zum Handwerkerhof erweitert wird, noch das Staatliche Bauamt Weilheim befürworten die Pläne.

Stadtbaumeister Stephan Weinl referierte am Montag im Stadtrat über den aktuellen Stand. Demnach hatte ein beauftragtes Planungsbüro insgesamt fünf Varianten für einen zweiten Anschluss an die geplante neue Siedlung untersucht. Das Ergebnis ist ernüchternd: Für die ersten vier Optionen, die allesamt eine Anfahrt über einen Wirtschaftsweg zum Schmalzhof vorsehen, hat der Grundstücksbesitzer seine Zustimmung verweigert. Zudem müsste die Gemeinde Pöcking den betreffenden Bebauungsplan ändern, was derzeit als unwahrscheinlich gilt. Und die fünfte Variante - der Bau eines weiteren Kreisverkehrs an der Kreuzung Oberer Seeweg - lehnt die Behörde in Weilheim ab, weil der Verkehrsfluss auf der B2 gehemmt würde.

Im Stadtrat ergab sich daraufhin eine ausufernde Debatte darüber, wie das Problem zu lösen sei. Als sicher gilt, dass sich das Verkehrsaufkommen mit Fertigstellung des B2-Tunnels im Jahr 2026 und der neuen Siedlung an der Kreuzung Waldspielplatz und Mozartstraße erhöht. Bereits jetzt ist die Kreuzung zeitweise an der Kapazitätsgrenze; Linksabbieger haben in Spitzenzeiten der Verkehrsbelastung kaum eine Chance, in die B2 einzubiegen.

Diskutiert wurden verschiedenste Vorschläge: Michael Mignoli (BLS) favorisierte einen Beschleunigungsstreifen auf die B2, Gerd Weger (CSU) einen Kreisverkehr oder eine Unterfahrungslösung wie in Pöcking-Nord. Maximilian Ardelt (WPS) sorgte sich um den Durchgangsverkehr am Oberen Seeweg, Martina Neubauer (Grüne) beantragte eine Darstellung des jeweiligen Flächenverbrauchs. Am wahrscheinlichsten aber ist, dass das Staatliche Bauamt dem Bau einer Ampelanlage am Waldspielplatz zustimmt, die schon jetzt dringend notwendig ist. Diese Lösung allein wird perspektivisch aber kaum reichen.

© SZ vom 04.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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