Weßlinger See:Erleichterung für Wanderer

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Die Toilette am Kiosk auf dem Badeplatz soll umgebaut und für die Öffentlichkeit zugänglich werden. (Foto: Georgine Treybal)

Zwei WC-Anlagen sollen öffentlich zugänglich werden

Von Patrizia Steipe, Weßling

Wer bei seinem Spaziergang um den Weßlinger See oder nach einer S-Bahnfahrt ein dringendes Bedürfnis verspürt, braucht sich bald nicht mehr in die Büsche zu schlagen oder in einer Gaststätte um Toilettenbenutzung bitten. Und auch den Busfahrern, die oft lange Wartezeiten am Bahnhof hätten, will die Gemeinde Erleichterung verschaffen. Das versprach Bürgermeister Michael Sturm in der jüngsten Umweltausschusssitzung. Die Gemeinde plant nämlich zwei öffentliche WC-Anlagen. Vor einem Jahr hatte die CSU den jahrelangen Wunsch vieler Bürger in einem Antrag formuliert und Vorschläge gemacht. Nach einer Ortsbegehung beauftragte der Gemeinderat im vergangenen Jahr die Verwaltung den Umbau der Standorte "Bahnhof" und "Kiosk am Badeplatz" zu planen. An beiden Standorten gibt es bereits Toiletten. Damit diese für die Öffentlichkeit freigegeben werden können, müssen sie aber umgestaltet werden. Da das Bahnhofsgebäude der Gemeinde noch nicht gehört, sie aber die Toiletten bereits nutzen kann, soll ein gesonderter Eingang, der nicht durch das Bahnhofsgebäude führt, geschaffen werden. Dafür wird eine vier Meter hohe Wand errichtet. Dank neuer Elektrik können dann auch ein Bewegungsmelder und eine Zeitschaltuhr eingebaut werden. Insgesamt rechnet die Gemeinde mit rund 17 000 Euro Baukosten. Es wird nur eine einzige Toilettenkabine für Männer und Frauen geben. Damit werde laut Verwaltung auch eine "Ausgrenzung des dritten Geschlechts vermieden" und die Reinigungskosten bleiben gering. Zwar wird die Unisex-Toilette durch eine neue Rampe barrierefrei werden, aber behindertengerecht ist sie wegen des engen Zugangs nicht. Hier seien der Gemeinde leider die Hände gebunden, bedauerte der Rathauschef. Zwar verhandelt die Gemeinde bereits seit Jahren mit der Bahn wegen dem Kauf des Bahnhofsgebäudes, aber entschieden ist noch nichts "und in einem fremden Gebäude können wir nichts umbauen".

Auch beim Kiosk Wasserberghäusl gibt es eine kostengünstige Möglichkeit für ein öffentliches WC. Dafür soll die bisherige Personaltoilette, das Winter-WC, umgebaut werden. Natürlich gab es am Kiosk bereits Toiletten, aber sie waren nicht öffentlich und nur geöffnet, wenn der Kiosk besetzt war. Im Winter waren sie komplett geschlossen, weil sie nicht für Minusgrade ausgelegt waren.

Die neue Toilette soll mit einer Zeitschaltuhr versehen werden, denn in der Nacht soll am See Ruhe herrschen, betonte Sturm. Das WC kann ganzjährig benutzt werden. Ein Wermutstropfen: Auch diese Toilette ist nicht behindertengerecht, denn die Türen sind zu schmal. Da die WC-Anlage aus Stahlbeton besteht, könne sie nicht einfach erweitert werden. An beiden Standorten wird sich die Gemeinde außerdem um eine regelmäßige Reinigung kümmern.

© SZ vom 19.06.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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