Wasserwacht:Weg zum Steg

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Schwankende Planken: Der Steg der Tutzinger Wasserwacht am Südbad ist morsch und zu schmal. Ein neuer soll her. (Foto: privat/oh)

Tutzinger Retter hoffen auf Hilfe für 50 000 Euro teuren Ersatz

Die 43 Aktiven der BRK-Wasserwacht Tutzing sind durchaus bereit, neben ihren mehr als 4000 Wach- und Ausbildungsstunden jährlich auch mal bei nötigen Reparaturen Hand anzulegen. Aber den mehr als 35 Jahre alten, mittlerweile morschen und zu schmalen Steg vor ihrer Station beim Südbad können sie nicht alleine retten, ebenso wenig ihre marode Bootsseilwinde. Sie hoffen auf großzügige Spender. Erfreut zeigte sich der Vorstand, dass bei der Jahreshauptversammlung Bürgermeisterin Marlene Greinwald zugesagt hat, die Ehrenamtlichen nach Möglichkeit bei der auf etwa 50 000 Euro geschätzten Stegsanierung zu unterstützen. Das Rathaus übernimmt schon die Nebenkosten der Hütte für Strom und Wasser.

Die Wasserwacht ist in der Tutzinger Öffentlichkeit fest verankert und auch beim Nachwuchs beliebt. Ab zehn Jahren kann man eintreten. 16 Jugendliche engagieren sich und absolvieren intensive Trainings, so der technische Leiter Robert Lettenbauer. "Zwei Jugendliche wurden letztes Jahr zu Wasserrettern ausgebildet, drei wollen heuer antreten", freut er sich über gelungene Nachwuchsarbeit. 31 Alarmierungen und 51 Bootseinsätze meisterten die Retter im Vorjahr. Sie reanimierten unter anderem in der Bernrieder Marina einen Mann nach einem Herzinfarkt. "Er ist später dann doch verstorben", bedauert Lettenbauer. Sie standen Verletzten im Nordbad bei, unterstützten Kollegen bei vermissten Tauchern an der Seeburg und übernahmen Tauchaufgaben, etwa bei losgerissenen Booten. Die Ortsgruppe, die insgesamt 98 Mitglieder zählt, verfügt über eine passable Ausrüstung: Für Einsätze stehen das drei Jahre alte Rettungsboot "Yara" zur Verfügung, ein Auto samt Schlauchboot und Geräteanhänger, das etwa 2013 beim Hochwasser in Traubing half, und ein Alu-Boot.

Problematisch ist die beengte Raumsituation. Als Zusatzquartier neben der Hütte dient seit Jahren ein Zelt. Die Suche nach einem neuen, großen BRK-Standort in Tutzing dauert an. Der neue Ortsvorstand mit Matthias Jilg an der Spitze und dem bisherigen Chef Christian Starosta als Stellvertreter hofft auf rasche Lösung.

© SZ vom 18.04.2018 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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