Verkehr:Gilching weiht Umfahrung ein

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Seit 22. November ist die gesamte Strecke der Gilchinger Umgehungsstraße für den Verkehr freigegeben. (Foto: Arlet Ulfers)

Nach 30 Jahren Planung und drei Bürgerentscheiden ist die Ortsumgehung, die die Gemeinde erheblich vom Verkehr entlasten soll, fertig. Die fünf Kilometer lange Trasse kostet 21 Millionen Euro

Von Christian Deussing, Gilching

Der 22. November ist für die Gemeinde Gilching ein historischer Tag, an den viele Bürger nicht mehr so recht geglaubt haben: Nach mehr als 30 Jahren Planung und drei Bürgerentscheiden wird nach 18 Monaten Bauzeit mit kirchlichem Segen die Westumfahrung für den Verkehr freigegeben. Die knapp fünf Kilometer lange Trasse zwischen dem Röchnerknoten an der Lindauer Autobahn (A 96) und der nördlichen Gemeindegrenze in Richtung Alling hat insgesamt rund 21 Millionen Euro gekostet und soll den Prognosen zufolge den Verkehr im Ort um bis 50 Prozent verringern. Mit dem Projekt sollen sowohl die Brucker Straße und Römerstraße in der Ortsdurchfahrt sowie die Weßlinger Straße und der Starnberger Weg deutlich entlastet werden.

Das werde zu einer "erheblichen Aufwertung" der Ortsmitte, des Altdorfs und von Argelsried führen, sagt Bürgermeister Manfred Walter (SPD) bei der Eröffnung der Tangente, an der zusätzliche Geh- und Radwege und Sichtschutzzäune errichtet wurden. Jetzt will die Gemeinde die Römerstraße zusätzlich beruhigen und für Autofahrer langsamer und unbequemer machen - zunächst mit Bedarfsampeln, die schon im Altdorf und in Argelsried beim Neubaugebiet installiert sind. Zudem wird überlegt, mit einer abknickenden Vorfahrt Am Römerstein in Richtung Geisenbrunn den Verkehr zu entschleunigen und die Durchfahrt auf der Nord-Süd-Achse unattraktiv zu machen.

Das alles ist nur möglich, weil die Römerstraße nun eine Gemeinde- und nicht mehr Staatsstraße ist. Damit verfüge man über die "Regelungskompetenzen", erläutert Rathauschef Walter. Der Entlastungseffekt ist aber noch nicht messbar. Daher warten die Gemeinderäte gespannt auf die Ergebnisse neuer Verkehrszählungen, die etwa in einem halben Jahr vorliegen. Doch eines ist offenkundig: Die Weßlinger Straße und der Starnberger Weg sind weniger belastet, weil dort jetzt die Durchfahrt von großen Lastern nicht mehr erlaubt ist.

© SZ vom 30.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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