Umzug:Kita im Container

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Die "Spielinsel" zieht wegen Bauarbeiten vorübergehend auf die Wiese am Ende der Ludwigstraße. Das Gelände ist bislang bei Hundebesitzern beliebt. Es soll zumindest teilweise öffentlich zugänglich bleiben

Von Peter Haacke, Starnberg

Die Starnberger Kindertagesstätte "Spielinsel" muss raus: Von September an soll die Kita die nächsten Monate in Containern auf einer Wiese am Ende der Ludwigstraße untergebracht werden. Grund für den Umzug ist eine Neubebauung des Areals an Bahnhof- und Dinardstraße mit fünf Wohnhäusern. Die Interimslösung wird voraussichtlich zwei Jahre lang Bestand haben, danach soll die Kita mit ihren Kindergartengruppen und den Hortkindern zurückkehren. Der Umzug ist für die Sommerferien geplant. Der Bauausschuss befasste sich am Donnerstag mit der Angelegenheit, der Zeitplan gilt als sehr ambitioniert. Die Wiese ist vor allem bei Hundebesitzern beliebt. Der nicht vom Kindergarten belegte Teil soll weiter öffentlich nutzbar bleiben.

Einige Eltern haben Sorge, dass die Container nicht rechtzeitig zum Beginn des neuen Schuljahrs im September bereitstehen könnten. Bereits im Vorfeld der Sitzung hatte sich der Elternbeirat in einem Schreiben an die Rathausverwaltung gewandt und erklärte sich "sowohl mit der Lage in der Ludwigstraße,als auch mit der vorübergehenden Unterbringung unserer Kinder während der Abriss- und Bauphase in den Kindergartencontainern einverstanden". Allerdings bitten die Eltern auch um schnellstmögliche Bearbeitung, Entscheidung, Zusicherung und Umsetzung der Eröffnung der Interimlösung zum neuen Kindergarten- und Schuljahr zum Stichtag 4. September. Zum Zeitpunkt der Schuleinschreibung am 11. April bitten sie zudem um eine verbindliche Zusicherung der Anzahl verfügbarer Hortplätze in der Ludwigstraße, eine Schulwegbegleitung für die Sicherheit der Erstklässler durch die Starnberger Innenstadt sowie personelle Nachbesetzungen und Aufstockung zur Realisierung der zusätzlich benötigten Hortplätze.

Eine Interimlösung zu einem späteren Zeitpunkt als den 4. September - etwa in den Herbstferien - sei für die Eltern der Kindergarten- und schulpflichtigen Kinder nicht tragbar, heißt es im Schreiben des Elternbeirats: Eine "doppelte Eingewöhnung" insbesondere der neue Kindergartenkinder "wäre eine zusätzliche emotionale und zeitliche Belastung für die Kinder und Eltern". Zudem könnten die Eltern zusätzliche Schließtage "im regulär laufenden Kindergartenbetrieb" für den Umzug und die damit ausfallende Kinderbetreuung nicht auffangen. "Organisatorische Unsicherheiten und damit verbundene Belastungen, Sorgen und Ängste brauchen weder unsere Kinder, noch wir Eltern oder die Erzieherinnen", heißt es.

Bürgermeisterin Eva John machte im Bauausschuss deutlich, dass die Container Anfang September bezugsfertig sein sollen, für den erfolgreichen Umzug aber nicht mehr viel dazwischenkommen dürfe. "Für uns ist das eine Riesenherausforderung", sagte John. Notfalls könne der im August endende Mietvertrag der "Spielinsel" auch verlängert werden. Das Grundstück an der Ludwigstraße muss noch hergerichtet werden. Benötigt werden Strom und Wasser, eine Zuwegung und eine Umzäunung mit Maschendraht.

Stadträtin Christiane Falk (SPD), die den Interimsstandort der Container-Kita als "genial" bezeichnete, regte ein Gespräch mit Elternbeirat und Hortleitung an. "Die Planungssicherheit ist schon wichtig", sagte Falk.

© SZ vom 17.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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