Umweltschutz:Moderne Energieversorgung

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Symbolischer Knopfdruck mit vielen Mitwirkenden. (Foto: Michael Berzl)

Rotes Kreuz Starnberg und Regionalwerk Würmtal kooperieren beim Bau eines Blockheizkraftwerks in Gauting

Von Michael Berzl, Gauting

So viel Symbolik ist selten: Vor dem neuen Kindergarten des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) in Gauting steht ein weiß gestrichener Holzkasten, darauf ist ein Plastikkästchen mit einem großen roten Knopf geschraubt. Er hat weiter keine Funktion, dient aber an diesem Tag als Ablage für mehrere Hände. Der symbolische Druck auf den Knopf ist der Start für die "modernste Energieversorgung am BRK-Mehrgenerationencampus", wie es in einer Mitteilung des Regionalwerks Würmtal heißt.

Damit ist ein Blockheizkraftwerk gemeint, das im Keller des Gebäudes steht und sowohl Wärme als auch Strom produziert. Auf dem dahinter geplanten Seniorenheim mit Pflegestation, Tagespflege, betreutem Wohnen, Beratungszentrum und Gastronomie ist außerdem eine große Fotovoltaikanlage vorgesehen. Bei beiden Projekten arbeiten Rotes Kreuz und Regionalwerk zusammen. So eine Kooperation habe sich bereits in Gilching bewährt und sei auch beim Kreisaltenheim in Garatshausen geplant, sagte BRK-Kreisgeschäftsführer Jan Lang beim Ortstermin am Dienstag. "Wir können zwar fast alles, aber Energieversorgung ist nun mal nicht unsere Kernkompetenz", scherzt er.

Das können die mittlerweile acht Mitarbeiter des von den Würmtalgemeinden Gauting, Krailling und Planegg gegründeten Regionalwerks besser. Sie haben die Konzeption für Kraftwerk und Solaranlage entwickelt, Verträge ausgearbeitet und sind die ersten Ansprechpartner, wenn es einmal technische Probleme geben sollte. Das kleine Kommunalunternehmen ist Betreiber der Anlage, das Rote Kreuz muss nur für die gelieferte Energie bezahlen. Ein Geschäft, das es künftig wohl noch öfter geben wird. Für die Erzieherinnen, die über dem Kindergarten wohnen oder für Senioren, die einmal ins betreute Wohnen einziehen, hat das finanzielle Vorteile: Der Strom sei billiger als sonst, erklärte Manuel Kasolo, der beim Regionalwerk für solche Energieprojekte zuständig ist.

Während der Kindergarten auf dem Gelände neben dem Lidl-Markt an der Starnberger Straße schon eine Weile in Betrieb ist, ist von dem dahinter geplanten Seniorenheim noch nichts zu sehen. Nur eine große, umzäunte Kiesfläche, auf der zwei Mobil-Toiletten stehen. Das BRK wartet immer noch auf die Baugenehmigung vom Starnberger Landratsamt, und das schon "sehr lange", wie Kreisgeschäftsführer Jan Lang sagt. Er hofft, dass er diese Genehmigung in den nächsten Wochen bekommt, damit der Aushub beginnen kann. Anfang des nächsten Jahres ist die Grundsteinlegung geplant. Das Altenheim soll nach zwei Jahren Bauzeit stehen; zur Einhaltung dieser Frist sei die Baufirma verpflichtet. Die Gautinger warten schon ungeduldig auf dieses Angebot. Eine Warteliste führt das BRK zwar noch nicht, aber mehr als zwei Dutzend Interessenten haben sich bereits bei der Kreisgeschäftsstelle gemeldet.

© SZ vom 07.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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