Umstrukturierung:Polizei vor neuen Aufgaben

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Ein Modell sieht vor, dass Gautinger Beamte künftig auch Gilching und Krailling betreuen.

Von Michael Berzl, Gauting

Eine Strukturreform in Teilen der Landkreise Fürstenfeldbruck und Starnberg könnte der Polizeiinspektion in Gauting, die in den nächsten Jahren in einen Neubau am westlichen Ortsrand umzieht, zusätzliche Aufgaben bescheren. So ist im Gespräch, dass von dort aus künftig die Gemeinde Gilching betreut wird, für die bisher Beamte aus Germering zuständig sind. Auch Stockdorf und Krailling könnten künftig Gautinger Beamte übernehmen. Derlei Szenarien fänden sich in einem "Drei-Phasen-Modell", berichtete Hans-Peter Kammer, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern, am Dienstag. In der kommenden Woche würden die Mandatsträger darüber informiert. Bei einer Dienststellenleiterversammlung in Ingolstadt wurde am Montag über die Umorganisation gesprochen, berichtete Martin Heinrich, stellvertretender Inspektionsleiter in Gauting, der selbst an dieser Besprechung teilgenommen hat.

Ziel der geplanten Umstrukturierung sei es laut Heinrich, dass sich die polizeilichen Zuständigkeiten künftig an den Landkreisgrenzen orientieren. Auch im Nachbarlandkreis Fürstenfeldbruck werden wohl Aufgabengebiete umsortiert. Dort steht zur Debatte, dass die Germeringer Polizisten sich künftig auch um Verbrecher und Verkehrsdelikte in Eichenau und Puchheim kümmern. Da käme im Gegenzug eine Entlastung gelegen, wenn Gilching wegfällt. Auslöser der Überlegungen ist, dass die Gröbenzeller Wache so marode ist, dass auch dafür Ersatz geschaffen werden muss. Die Umorganisation, über die derzeit beraten wird, sei ein längerfristiges Projekt, betonte Kammerer

Zu solchen Szenarien passen aber die Umzugspläne für die Polizeiinspektion in Gauting, denn der künftige Standort liegt noch ein Stück näher an Gilching; die Mitte des Nachbarortes wäre dann noch etwa acht Kilometer entfernt, das ist auch nicht weiter als von Germering aus. Der Umzug in einen Neubau bei einem Verkehrskreisel am westlichen Ortsrand ist beschlossene Sache. Im Bauausschuss am Dienstag sollte das Thema in einer öffentlichen Sitzung beraten werden; die Gemeinde muss einen neuen Bebauungsplan auf den Weg bringen und ihren Flächennutzungsplan für das Areal an der Ammerseestraße und der Kraillinger Straße ändern. In dem Bereich steht eine Containeranlage für Flüchtlinge, auf Grundstücken nebenan sollen Gewerbeflächen ausgewiesen werden.

Wenn es nach den Polizisten geht, sollte das Prozedere möglichst schnell vorankommen. Sie können es kaum erwarten, bis sie die alte Inspektion verlassen und in neue Räume umziehen können. Die Wache an der Münchner Straße in der Ortsmitte ist alt und eng und entspricht schon lange nicht mehr den heutigen Standards. Zum Beispiel ist das 1939 errichtete Gebäude schlecht gedämmt und verwinkelt, der Zugang ist nicht behindertengerecht, Rollstuhlfahrer müssen klingeln, wenn sie Hilfe benötigen. Im vergangenen Jahr haben sich auch noch lange und tiefe Risse in den Wänden gebildet. Deswegen hängen bis heute Sensoren an den Mauern, die messen sollen, ob sich er Zustand verschlimmert. Die Untersuchung ist noch nicht ganz abgeschlossen.

Bis der Neubau steht, werden aber noch einige Jahre vergehen. Als Termin für die Fertigstellung sei das Jahr 2021 im Gespräch, sagte Inspektionsvize Heinrich. Zugleich machte er deutlich, wie dringend die neuen Räume sind. Noch viel mehr, wenn neue Aufgaben für ihn und seine Kollegen dazu kommen.

© SZ vom 18.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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