Tutzing:Seehof-Planung kommt voran

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Nach jahrelangem Tauziehen erwartet Tutzings den Durchbruch bei den Verhandlungen. Die Bebauung wird jedoch deutlich abgespeckt.

Gerhard Summer

TutzingNach Jahrzehnten der ergebnislosen Planung zeichnet sich offenbar ein Durchbruch in den Verhandlungen um das einstige Hotelareal Seehof in Tutzing ab. Laut Bürgermeister Stephan Wanner (parteifrei) sind die Eigentümerin des Grundstücks, die Schlosshotel GmbH, und die Gemeinde "auf dem besten Weg, eine abgestimmte Gesamtkonzeption" für das 8000 Quadratmeter große Gelände zu finden. Der Kompromiss sieht eine abgespeckte Bebauung vor, folgt aber nach wie vor der Idee, am See ein neues Ortszentrum mit Marktplatz, Läden, Büros, Restaurants und Wohnungen zu schaffen. Auch das immer wieder diskutierte Boutique-Hotel sei nicht gestorben, sagte Wanner auf Anfrage. Seinen Angaben nach ist inzwischen keine Rede mehr davon, dass sich die Schlosshotel GmbH von dem Gelände trennen will.

Tutzing Seehof Tutzing, Seehof Grundstück mit Mariensäule.. Foto: Georgine Treybal (Foto: Georgine Treybal)

Wie berichtet, war das Filet-Grundstück bereits im Internet zum Kauf angeboten worden. Ende Juni erklärte der Geschäftsführer der Seehof Tutzing GmbH & Co. KG, Siegmund Loeger, dass der Verkauf beschlossene Sache sei. Als Begründung führte er die Differenzen mit der Kommune an und warf dem Gemeinderat Verhinderungstaktik vor. "Im Prinzip wollen die, dass gar nichts gebaut wird", so Loeger. Wie Wanner der SZ sagte, habe auch er von den Verkaufsabsichten gehört. Allerdings seien sie von den Verantwortlichen in den jetzt geführten Verhandlungen nicht bestätigt worden. An den Gespräche waren Wanner, mehrere Gemeinderäte, der Geschäftsführer der Schlosshotel GmbH, Wolfgang Düren, und sein Anwalt Ulrich Numberger beteiligt. Der bisherige Sprecher der GmbH, der Jurist Michael Feldhahn, war bei den Unterredungen nicht zugegen.

Laut Bürgermeister einigten sich die Parteien auf vier Eckpunkte: Direkt am See soll wie bisher geplant ein Café entstehen. Die 1822 Quadratmeter große Grünfläche rund um die Mariensäule und eine weitere Fläche am westlichen Entree des Areals können öffentlich genutzt werden. Nach wie vor ist der Bau einer Tiefgarage vorgesehen. Und: Auf dem Seehof sollen vier, mehr oder minder gleichmäßig über das Gelände verteilte, maximal dreigeschossige Gebäude mit einer Geschossfläche von höchstens 3700 Quadratmetern entstehen. Das liegt weit unter den bisherigen Vorstellungen: Die Architekten der Eigentümerin hatten zuletzt ein "Seehöfe"-Modell mit 6200 Quadratmetern präsentiert. Der von der Gemeinde eingeschaltete Planer sah ein Konzept mit rund 5000 Quadratmetern Geschossfläche vor. Und das einstige Hotel-Palais von Martin Büscher hatte 6825 Quadratmeter. Allerdings ist laut Wanner noch nicht geklärt, wie viel Gewerbeflächen und wie viel Wohnraum in den vier Neubauten entstehen sollen.

Der komplette Gemeinderat wird sich in der Sitzung am morgigen Dienstag mit den neuen, reduzierten Plänen befassen. Laut Wanner soll das Projekt dann in der Bürgerversammlung am 27. September, 20 Uhr, in der Rotunde des TGZ vorgestellt werden. Das nötige Bebauungsplanverfahren - bislang ist das Areal noch Sondergebiet Hotel - könnte in der ersten Jahreshälfte 2012 beendet werden, so der Bürgermeister.

© SZ vom 12.09.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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