Evangelische Akademie Tutzing:"Politischer Club" mit neuem Leiter

Der Schweizer Autor und Ökonom Roger de Weck, 68, leitet künftig den Politischen Club der Evangelischen Akademie Tutzing. Er tritt die Nachfolge von Wolfgang Thierse (SPD) an. Der Bundestagspräsident a.D. habe das Ehrenamt nach sechs Jahren auf eigenen Wunsch abgegeben, teilt die Akademie mit. De Weck ist der 17. Chef des 1957 gegründeten Tagungsformats. Seine Vorgängerinnen und Vorgänger kamen aus dem Journalismus, der Wissenschaft und der Politik. Zu ihnen zählen Cornelia Schmalz-Jacobsen (FDP), Heiner Geißler (CDU), Theo Waigel (CSU), Hans Eichel (SPD) und Günther Beckstein (CSU). De Weck ist nach Thierse der dritte Katholik in diesem Amt. Er werde erstmals auf der Herbsttagung in Tutzing als Clubleiter auftreten. Die Tagung im November drehe sich um das Umdenken Deutschlands und der EU seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.

Roger de Weck war Chefredakteur der Zeit und von 2011 bis 2017 Generaldirektor der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft. Er ist unter anderem Stiftungsrat des Internationalen Karlspreises in Aachen und Mitglied des Kuratoriums der Theodor-Heuss-Stiftung. Laut Akademiedirektor Udo Hahn passt de Weck "als Persönlichkeit, die über Partei- und Ländergrenzen hinweg anerkannt ist, vortrefflich in die Reihe der bisherigen Leiterinnen und Leiter." Der Politische Club gilt laut Akademie als "Geburtsstätte reformerischer Impulse". So hatte Egon Bahr 1963 in der Evangelischen Akademie Tutzing das Motto der Ostpolitik Willy Brandts geprägt: "Wandel durch Annäherung."

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