Für Toleranz:Gegen die Wut

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Pfarrer Peter Brummer spricht am Montagabend bei der von ihm mitorganisierten Lichterkette auf der Wiese beim Tutzinger Rathaus. (Foto: Georgine Treybal)

Der Pfarrer Peter Brummer und die Bürgermeisterin Marlene Greinwald organisierten in Tutzing eine Lichterkette.

Von Linus Freymark, Tutzing

Ein leuchtendes Zeichen gegen die auflodernde Wut: Mit einer Lichterkette haben am Montagabend nach Polizeiangaben rund 110 Menschen für "Solidarität in Stress- und Krisenzeit" demonstriert. Die Kundgebung sollte damit auch ein Gegenstück zu den vielerorts stattfindenden Protestmärschen gegen die Corona-Maßnahmen darstellen. Die Tutzinger Lichterkette, die am Montag bereits zum siebten Mal abgehalten worden ist, wurde unter anderem von Pfarrer Peter Brummer und Bürgermeisterin Marlene Greinwald organisiert, die Teilnehmenden signalisieren mit Liedern und Gebeten ihre Offenheit gegenüber Menschen, die eine andere Lebensgeschichte und einen anderen Hintergrund mitbringen. Die Lichterketten sollen ein Zeichen sein gegen Hass und für ein friedliches Miteinander und fanden bereits vor Beginn der Corona-Pandemie statt. Seit der Krise nutzen die Organisatoren die Veranstaltung, um auch in schwierigen Zeiten die Bedeutung von Solidarität in Erinnerung zu rufen. Ganz besonders wollten die Demonstranten auch auf all jene aufmerksam machen, die besonders hart von den Einschränkungen zur Pandemiebekämpfung betroffen sind: Kinder und Jugendliche, Menschen in sozialen Nöten, Geflüchtete sowie die Beschäftigten im Gesundheitswesen. Wer ebenfalls seine Solidarität zum Ausdruck bringen möchte, kann dies am Mittwochabend in Gilching tun. Dort soll ab 18.30 Uhr eine Menschenkette gebildet werden.

Ebenfalls am Montagabend fanden über den gesamten Landkreis verteilt erneut mehrere Corona-Protestmärsche statt. In Herrsching nahmen daran laut Polizei etwa 290 Menschen teil, in Starnberg zogen bis zu 220 Personen durch die Innenstadt. In Gilching zählten die Behörden bis zu 135 Protestierende, in Gauting rund 130. Alle Veranstaltungen liefen laut Polizei ohne nennenswerte Zwischenfälle ab. Im Nachbarlandkreis Landsberg am Lech hatte es im Vorfeld eines für Montag geplanten Protestmarsches in Dießen am Ammersee ein juristisches Hin und Her gegeben. Nachdem der Eilantrag eines Klägers gegen die vom Landratsamt erlassene Allgemeinverfügung abgewiesen worden war, fand kein Corona-Protestmarsch statt. Dennoch versammelten sich bis zu 50 Personen in Dießen zu einer stationären Kundgebung. Diese alternative Veranstaltung war im Vorfeld angemeldet worden und verlief nach Polizeiangaben ebenfalls störungsfrei.

© SZ vom 26.01.2022 / LFR - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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