Ehrenbürgerschaft:Mit Herz und Hand für Tutzing

Lesezeit: 1 min

Marianne Koch wird von Bürgermeisterin Marlene Greinwald zur Ehrenbürgerin von Tutzing ernannt. (Foto: Eric Gersdorf/Gemeinde Tutzing)

Die Schauspielerin Marianne Koch ist jetzt Ehrenbürgerin ihres Wahlheimatortes. Die 92-Jährige sei "eine ganz wundervolle Botschafterin unserer Gemeinde", erklärte Bürgermeisterin Marlene Greinwald bei der Ehrung.

Marianne Koch ist jetzt Ehrenbürgerin von Tutzing. Die 92-jährige Schauspielerin erhielt von Bürgermeisterin Marlene Greinwald (FW) am vergangenen Donnerstag die entsprechende Urkunde. "Sie sind eine ganz wundervolle Botschafterin unserer Gemeinde", sagte Greinwald bei der Ehrung. Denn: Mit "Herz und Hand" habe sie sich für die Interessen ihrer Wahlheimat Tutzing eingesetzt.

Bevor ihr Weg sie vor 50 Jahren an den Starnberger See führte, arbeitete Koch bis 1970 bei zahlreichen nationalen und internationalen Filmprojekten mit. Eigentlich studierte sie gerade Medizin, als sie während der Semesterferien 1950 in den Bavaria-Filmstudios per Zufall von einem Regisseur entdeckt wurde. Ohne Bühnenerfahrung und nur, weil sie den Regisseur - wie er sagte - an einen "herben Backfisch" erinnerte, erhielt sie ihre erste Rolle im Film "Der Mann, der zweimal leben wollte".

Newsletter abonnieren
:SZ Gerne draußen!

Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.

Es folgte eine Filmkarriere mit Auftritten neben Filmgrößen wie Heinz Rühmann und Clint Eastwood. Das Medizinstudium wurde nicht nur für die ursprünglich geplanten zwei oder drei Jahre unterbrochen, sondern für 20. Erst mit Anfang 40 entschied Marianne Koch, ihr Studium fortzusetzen, sich von der Filmbranche abzuwenden und Ärztin zu werden. Diesem Beruf ging sie bis ins hohe Alter nach. Noch heute veröffentlicht sie als Autorin Gesundheitsratgeber.

Ihre Bekanntheit nutzte die ehemalige Schauspielerin oft, um sich für Angelegenheiten der Tutzinger Bürgerinnen und Bürger einzusetzen. So kämpfte sie 1977 für den Erhalt des Midgard-Hauses, das heute unter Denkmalschutz steht. In den 1990er-Jahren demonstrierte sie gegen die Errichtung einer Großmülldeponie zwischen Ammersee und Starnberger See.

Obwohl ihre Arbeit sie an verschiedene Orte der Welt geführt hat, blieb Tutzing für sie der ideale Ort zum Leben, wie sie gerne betont. Laut Vorgaben kann die Urkunde an Bürgerinnen und Bürger verliehen werden, die Einsatz und Engagement in Ehrenämtern zeigen oder die Gemeinde auf besondere Art und Weise repräsentieren. Marianne Koch gehört in Tutzing jetzt zu diesem Kreis dazu.

© SZ/marie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusInterview mit Peter Maffay
:"Meine Kumpels treffe ich immer noch im Motorradclub"

Peter Maffay ist der erfolgreichste Künstler der deutschen Chart-Geschichte. Den 73-Jährigen treibt aber auch der Naturschutz um. Ist er jetzt ein Klima-Rocker?

Interview von Léonardo Kahn

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: