Tagung in Tutzing:Die koloniale Erkundung der Welt

Die Akademie für Politische Bildung beschäftigt sich mit der Frage, welche Rolle natur- und kulturwissenschaftliche Expeditionen für die Wissenskultur spielen.

Die Verbindung von Wissenschaft und Kolonialismus im 19. Jahrhundert und wie Expeditionen dazu beitrugen, ist das Thema einer Tagung vom 17. bis 19. Juni in der Akademie für Politische Bildung in Tutzing. Unter dem Titel "Die Erfassung der Welt und die Vermessung des Wissens" beschäftigen sich Experten der Philipps-Universität Marburg mit den Reisen und Krisen in dieser Zeit, wobei die Erkundung der Welt eng mit dem Kolonialismus zusammen gehangen habe, wie es in der Ankündigung des Veranstalter heißt. So seien Expeditionen in Naturwissenschaften, Anthropologie, Ethnologie und Geographie "in die kolonialen Kontexte eingebunden" gewesen und hätten zu einer kolonialen Wissenskultur beigetragen. Ende des 19. Jahrhunderts habe Großbritannien über ein weltumspannendes Reich geherrscht, Historiker hätten daher auch vom "imperialen Jahrhundert" der Briten gesprochen, dennoch habe das British Empire Krisen durchlebt: Thematisiert werden unter anderem der Kampf um die Vorherrschaft von Briten und Russen in Zentralasien ("Great Game"), die irische Hungersnot und die Krise der britischen Monarchie in dieser Epoche.

Außerdem befassen sich die Referenten mit der "Lewis und Clark Expedition", mit "David Livingstone im Herzen Afrikas", "Charles Darwins Reise auf der HMS Beagle" sowie mit "Ferdinand von Richthofen in China", den "Gebrüdern Schlagintweit in Indien" und mit "Gertrude Bell in Arabien".

Die Anmeldung zur Tagung und das komplette Programm sind unter www.apb-tutzing.de/p24-1-22. zu finden.

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