Traumatisierte Einsatzkräfte:Hilfe für Helfer

BRK richtet psychosoziale Notfallversorgung ein

Auch Einsatzkräfte benötigen oftmals Hilfe, um zum Beispiel schwere Verkehrsunfälle, Zugunglücke wie am 7. Mai in Seeshaupt oder die Bergung von Wasserleichen seelisch verarbeiten zu können. Die ehrenamtlichen Retter, Feuerwehrleute, aber auch Polizisten sind mit Situationen und Ereignisse konfrontiert, die sie noch lange verfolgen können, wie die Starnberger Kreisbereitschaftsleitung des Bayerischen Roten Kreuzes berichtet. Deshalb sei jetzt die "Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte", sogenannte PSNV-E-Teams, gegründet worden.

Hierfür haben sich inzwischen sechs Mitglieder des Kriseninterventionsteams (KIT) der ehrenamtlich tätigen BRK-Bereitschaften in Gauting, Herrsching, Seefeld und Starnberg ausbilden lassen - um vertrauliche, kollegiale und fundierte Hilfe zu leisten. Ein solches Angebot sei wichtig, ebenso der Beistand der Krisenintervention für betroffene Bürger, erläutert Marc Jenke, Fachdienstleiter beim KIT im Landkreis Starnberg. Es gebe zu dem Thema auch Vorträge, sich als Einsatzkraft präventiv richtig einzuschätzen und Ratschläge, sich selbst besser zu schützen und Stress abzubauen, sagt Jenke, der unter anderem nach dem Amoklauf von München und bei der Flutkatastrophe in Simbach im Einsatz gewesen ist.

Aber nicht nur die großen Unglücke sind zu verkraften. Besonders belastend oder sogar traumatisch könnten vor allem die Fälle sein, bei denen Kinder die Opfer sind. Doch nun können die Helfer direkt mit dem neuen PSNV-E Team sprechen, das den Helfern hilft, sie betreut und nicht allein lassen. Das tue man auch außerhalb des Landkreises - "wenn andere Einsatzkräfte uns brauchen", betont Jenke.

© SZ vom 11.07.2018 / deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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