Teure Tiefgarage:Überraschung in der Sparkasse

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Auch Birte Richter kann am Kassenautomaten für die Tiefgarage der Starnberger Kreissparkasse jetzt nur noch mit einer Karte bezahlen. Bargeld nimmt der Automat nicht mehr an. (Foto: Nila Thiel)

Das Parken in der Tiefgarage der Bank kostet die Kunden jetzt deutlich mehr. Auch hat man die kostenlose Parkdauer verkürzt und bezahlt werden muss ausschließlich mit EC- oder Kreditkarten samt PIN

Von Manuela Warkocz, Starnberg

Kurz bevor auch die meisten Starnberger mit ihren Weihnachtseinkäufen loslegen, hat sich die Kreissparkasse Starnberg für ihre Tiefgarage im Zentrum eine besondere Überraschung einfallen lassen: Die Banker haben nicht nur die kostenlose Parkdauer für die 92 Plätze reduziert und die Gebühren erhöht. Die Kassenautomaten akzeptieren jetzt nur noch bargeldlose Zahlung. Das heißt: Kunden können nicht mehr mit Münzen oder Scheinen bezahlen, sondern ausschließlich mit EC- oder Kreditkarten samt PIN. Das allerdings erfährt man erst auf einem Schild an der Schranke, wenn man schon hinunter gefahren ist.

Konnte man bisher eine halbe Stunde kostenlos sein Auto in der Tiefgarage der Sparkasse an der Wittelsbacherstraße abstellen, geht das jetzt nur noch eine Viertelstunde. Darüber hinaus sind jetzt 1,50 Euro beim Parken bis zu einer Stunde und für dann jede weitere Stunde fällig. Bisher war man mit einem Euro dabei. Der Tageshöchstsatz wurde auf 36 Euro festgelegt. Abends ab 18 Uhr zahlt man einen Euro pro Stunde, ausfahren muss man bis 24 Uhr. Das Bezahlen wird freilich für viele zum Problem, die keine Karte dabei haben.

Eine ältere Starnbergerin aus der Blumensiedlung, die nicht namentlich genannt werden möchte, ist verärgert. "Ich fahre gern Donnerstags zum Markt hinunter. In einer halben Stunde konnte ich meine Einkäufe gut erledigen. Aber nur eine Viertelstunde? Das ist nicht zu schaffen", sagt sie. Auch Mütter mit Kinderwagen oder Kleinkindern kämen in Bedrängnis. "Mit Aus- und Einladen schafft man ja noch nicht mal, die Kontoauszüge auszudrucken." Die neue Gebühren- und Bezahlregelung in der Tiefgarage findet sie "einfach unverschämt".

Die Sparkasse verteidigt ihr Vorgehen als "nötige und zeitgemäße Anpassungen" für die 17 Jahre alte Tiefgarage. Sprecherin Marion Neupert weist in puncto Gebührenerhöhung auf die hohen Instandhaltungs- und Betriebskosten hin. Gerade erst sei etwa die Schrankenanlage erneuert worden. Mit Bargeld an den Kassenautomaten habe man schlechte Erfahrungen gemacht. "Sie glauben ja gar nicht, was die Leute da alles reinstecken", so die Sprecherin. Knöpfe und Einkaufswagenchips fänden sich zu Hauf. Das bargeldlose Verfahren sei da viel weniger störanfällig. Und wer einfahre und keine Karte dabei habe, "hat ja eine Viertelstunde Zeit und kann einfach wieder ausfahren". Sparkassenkunden würden im übrigen nach einem längeren Beratungsgespräch eine kostenlose Ausfahrkarte bekommen.

© SZ vom 25.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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