Tag des offenen Denkmals:Entdeckungsreisen in die Geschichte

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Am Tag des offenen Denkmals sind im Fünfseenland historische Gebäude, Parks und archäologische Stätten zu besichtigen

Von Blanche Mamer, Starnberg

Nicht nur für die Filmfans, auch für historisch interessierte Bürger und Freunde von denkmalgeschützten Gebäuden ist dieser Sonntag ein Fest. Am "Tag des offenen Denkmals" unter dem Motto "Entdecken, was uns verbindet", öffnen sich Türen, die sonst in der Regel geschlossen sind. Seit 1993 ist der zweite Sonntag im September europaweit Denkmaltag. Im Fünfseenland können historische Bauten in Söcking, Tutzing, Gilching, Drößling, Herrsching, Andechs, Utting und Dießen besichtigt werden.

Das Prinz-Karl-Mausoleum in Söcking ist ein zylinderförmiger Rundbau mit aufgesetzter Laterne in neuromanischer Form und wohl eins der unbekanntesten Denkmäler im Landkreis. Vor einiger Zeit hat die Stadt Starnberg das Grabmal und den Park auf dem Hügel nordwestlich des Starnberger Sees an der Andechser Straße erworben. Der Wittelsbacher Prinz Karl (1795 bis 1875) hatte das Mausoleum 1838 für seine früh verstorbene erste Frau Sophie von Bayrstorff von Architekt Josef Daniel Ohlmüller erbauen und innen wertvoll ausstatten lassen. Seine zweite Frau und er selbst sind dort ebenfalls beigesetzt. Geöffnet ist es am Sonntag von 14 bis 17 Uhr.

Die Sank-Stephan-Kirche in Söcking wird im Kern auf das Ende des 15. Jahrhunderts datiert. 1632 durch schwedische und kaiserliche Soldaten niedergebrannt, 1752 wieder aufgebaut, 1977 restauriert, wird die vom Barock geprägte Dorfkirche heute nur noch zu besonderen Anlässen genutzt. Sie ist von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Das Kloster Andechs ist seit dem 12. Jahrhundert Wallfahrtsort und damit der älteste in Bayern. Am Sonntag werden von elf bis 15.45 Uhr Führungen durch die Rokoko-Wallfahrtskirche, den Wittelsbacher Friedhof, die heilige Kapelle mit Reliquienschatz, den Fürstentrakt und die Klosterbrauerei angeboten.

Die Pfarr-und Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Drößling stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der Hochaltar von 1749 mit dem Bildnis der Weintraubenmadonna war im 18. Jahrhundert Ziel zahlreicher Marienwallfahrten. Führungen durch Mesner Matthias Wenig sind um 14.30, 15.30 und 16.30 Uhr.

Das Schloss Tutzing mit weitläufigem Park wird übers Jahr von der Evangelischen Akademie Tutzing als Tagungs- und Seminarort genutzt. Am Sonntag von 15 bis 18 Uhr geöffnet, Führungen gibt es nach Bedarf.

Die Dauerausstellung SchichtWerk-Zeitreisen im Wersonhaus in Gilchin g, Brucker Straße 11, ist am Sonntag von elf bis 16 Uhr offen. Geführt wird durch die Sammlung archäologischer Funde und die Darstellung der Geschichte Gilchings von den Römern bis ins Frühmittelalter. Zudem gibt es eine etwa zehn Kilometer lange Radtour zu den archäologischen Funden in Gilching mit Manfred Gehrke vom Verein Zeitreise Gilching. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Marktplatz. Fällt bei Regen aus.

Im archäologischen Park in Herrsching auf dem Friedhofsgelände am Mitterweg, Zugang Reineckerstraße, wurden Fundamente einer frühchristlichen Eigenkirche gefunden. Die Steinkirche ist 1996 rekonstruiert worden, daneben sind Reste einer römischen Villa Rustica mit Steinfundament eines Badehauses zu sehen. Geöffnet ist von zehn bis 17 Uhr.

Der Schacky-Park an der Weilheimer Straße in Dießen ist von zehn bis 19 Uhr offen. Um elf Uhr findet ein Konzert mit Breckies Inn am Entenhaus statt. Das Künstlerhaus Gasteiger im Uttinger Ortsteil Holzhausen ist von 13 bis 17 Uhr offen, um 14 Uhr spielt dort das Duo Amourette Klassik und Weltmusik.

© SZ vom 07.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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