Streit um Tennisplätze:Gefahr für Spielbetrieb

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Der frühere Landrat Heinrich Frey, der zum TSV-Präsidium gehört, unterzeichnete auch den Brief. (Foto: Fuchs)

Baupläne: TSV-Präsidium warnt Bürgermeisterin Eva John

Von Peter Haacke, Starnberg

Das Präsidium des TSV Starnberg hat sich wegen des angekündigten Bebauungsplanverfahrens am Riedener Weg mit einem Schreiben an Starnbergs Bürgermeisterin Eva John und den Stadtrat gewandt. Der von den Vereinspräsidenten Heinrich Frey, Hans Michael Jungwirth, Petra Otterbach und Tennis-Abteilungsleiterin Michaela Allihn unterzeichnete Brief ist eine Reaktion auf die Ankündigung der Responsibility GmbH, auf einigen der bisherigen TSV-Tennisplätze ein "innovatives Wohnprojekt" realisieren zu wollen. Die Immobilienfirma hatte das Areal im Vorjahr erworben.

Die Vereinsführung des größten Starnberger Sportvereins macht deutlich, dass die von der Firma Responsibility angestrebte Baulandausweisung "für den gesamten Sportbetrieb in diesem Gebiet - Sportstadion und Tennisplätze mit Clubhaus - in höchstem Maße existenzbedrohend" sei. Schon seit Jahrzehnten wird das im Flächennutzungsplan als Grünland und Waldfläche ausgewiesene Gelände teilweise für den Tennissport genutzt. Die Sportanlagen werden konfliktfrei von Aktiven jeden Alters und den örtlichen Schulen genutzt. "Diese Grundvoraussetzungen sehen wir durch die Baupläne des Investors massiv gefährdet", heißt es im Schreiben.

Als irreführend bezeichnet die Vereinsführung nach Stand diverser informativer Besprechungen insbesondere die Aussage, "dass der TSV Starnberg mit dem Investor eine vorläufige Einigung über die Nutzung der angrenzenden Grundstücke des Investors und der vereinseigenen Flächen gefunden hat". Dabei geht es um vier Tennisplätze nördlich des Stadions. "Es gibt auch keine mit dem TSV gemeinsame und einvernehmliche Verfahrensbeteiligung." Bislang sei lediglich theoretisch erörtert worden, ob durch einen Grundstücktausch insgesamt sechs unbedingt notwendige Tennisplätze realisiert werden könnten. Hinzu käme die Problematik einer Erschließung der vereinseigenen Grundstücke. Allerdings sei die Gemengelage zusätzlich erschwert, weil die Planungsüberlegungen der Stadt bislang unbekannt sind und "auch keine anderweitigen akzeptablen und dauerhaften Ausweichmöglichkeiten für den Tennisbetrieb in Sicht" sind: Viele Fragen zum Thema sind demnach offen.

Die Vereinsführung appelliert an die Stadt, "sich ihrer Verantwortung für die vielen jungen und älteren Mitglieder des TSV Starnberg als einem der größten Vereine mit großer sozialer Ausrichtung" zu stellen. Selbst wenn in der Stadt ein weiterer Wohnungsbau notwendig erscheine, dürfe dadurch nicht die "lebenswichtige Sportausübung auf dem bisherigen Areal" gefährdet werden.

© SZ vom 13.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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