Steinebach: "Headshrinker"- Festival:Ein großes Wiedersehen

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Rock, Pop und Blues: Das Headshrinker-Rockfestival in Steinebach ist wie ein Familienfest für Musikbegeisterte. Auch in diesem Jahr stimmte alles - die Atmosphäre, die Leute und vor allem die Musik.

Nicola Seipp

Zwanzig nach Sieben ist es bereits, als Tobias Bartelmus und seine 15-köpfige Crew am frühen Sonntagmorgen die letzten Aufräumarbeiten im "Steinebacher" erledigt haben. Wenige Stunden zuvor erst sind die letzten Soundfetzen in der Musikkneipe am S-Bahnhof verstummt.

Jedes Jahr wieder ein Erfolg: das "Headshrinker"-Festival. (Foto: Franz-Xaver Fuchs)

Hinter allen liegt eine lange Nacht, die wieder dieses gute Gefühl gebracht hat, Teil einer großen Festival-Familie zu sein, eines Teams aus alten Schulfreunden, die nunmehr bereits zum achten Mal das "Headshrinker"-Festival gemeinsam auf die Beine gestellt haben.

1999 hatte der damalige Schüler Bartelmus die Idee zu dem Rock-Festival. Er wollte damit jungen Bands neben erfahrenen Kollegen Auftrittsmöglichkeiten schaffen und einem großen Publikum zugänglich machen. Im familiären Garten in Andechs spielten sie im ersten Jahr - das Headshrinker-Festival war geboren.

Nach insgesamt fünf Open-air-Festivals im Landkreis - und den damit verbundenen Wetter-Schikanen - sowie zwei weiteren in der Münchner Muffathalle hat das Festival nun zum ersten Mal im Steinebacher stattgefunden. Seit vielen Jahren ist das auch die Stammkneipe des Organisations-Team.

"Alles hat wunderbar geklappt", freut sich Bartelmus denn auch am Sonntag über den gelungenen Festivalablauf, der zwei Monate geplant wurde. Und er freut sich ebenso wie das Team und die Künstler über die wieder besonders gute und familiäre Atmosphäre während des Festivals. Sieben Leute seines Teams sind seit den ersten "Headshrinker"-Tagen mit dabei. Alle kommen ursprünglich aus Steinebach und Umgebung. Für sie ist das Festival immer ein großes Wiedersehen.

Und auch viele Bands sind seit Beginn mit dabei, neue Kombinationen sind in der Zeit entstanden, viele Kontakte wurden geknüpt. Kaum zu unterscheiden ist da oft, wer gerade die Bühne umbaut, Verstärker in das Auto hievt oder zum Soundcheck ruft. Viele Hände helfen sich gegenseitig, egal ob etablierte Bands, Newcomer oder Team. Es geht um die gemeinsame Sache.

Und während stetig Nebelschwaden aus der Maschine strömen und vor der Bühne Zugaben gefordert werden, stimmen Bandkollegen im Vorraum die Gitarren, singen sich ein und tauschen neue Adressen aus. Mitten in der quirligen Festivalstimmung befinden sich die Besucher und Gäste der Bands, knapp vierhundert sind am Samstagabend ins "Steinebacher" gekommen. "Gut durchgemischt" sei es diesmal gewesen, so Organisator Tobias Bartelmus. Die meisten im Publikum haben sich alles angehört. Rock, Blues, Pop.

Wie in den Jahren zuvor gab es auch heuer ein Rahmenprogramm, diesmal mit dem Kabarettisten Anton Grübener, einem gebürtigen Steinebacher, der mittlerweile in Hamburg lebt und feststellte, dass "Sex" nur ein kleiner Teil aus dem Wort "Haushaltsexperte" ist, und 3-D-Brillen verteilte.

Nicht zum ersten Mal mit von der Partie waren dagegen alte Bekannte wie Songwriter Julian Heidenreich aus dem Landkreis, The Partriges, die Münchner Bands Blek le Roc und Sickcity, nach vielen Jahren wieder Rotamind und ab Mitternacht Three&One. Neu bei "Headshrinker" waren die Gruppe10ter Mai und die junge tschechische Formation Johny said the Number, die spontan für die Band Room Inside eingesprungen waren.

Alles hat gepasst, die Stimmung war bestens und Tobias Bartelmus kann sich gut vorstellen, das "Headshrinker"-Festival im nächsten Jahr "am gleichen Ort wieder zu veranstalten".

© SZ vom 11.10.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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