Starnberger Seniorentag:Die Vorzüge des Alters

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Bei der Veranstaltung am 3. November liegt das Hauptaugenmerk auf generationenübergreifenden Projekten. Die Fähigkeiten älterer Menschen sollen im Mittelpunkt stehen, nicht die Defizite.

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Starnberg

Gesunde Ernährung, Sport, Musizieren, aber auch Vorträge, Infostände und Unterhaltung: Der neunte Starnberger Seniorentag in der Schlossberghalle, am Samstag, 3. November, von 10 Uhr bis 20.30 Uhr, soll nicht nur Senioren ansprechen, sondern Informationen für alle Starnberger bieten. "Das Defizitmodell das Alters wird abgelöst, weil wir uns mehr auf die Fähigkeiten der Menschen konzentrieren", sagte der Seniorenbeiratsvorsitzende Reinhard Dirr bei der Vorstellung des Programms. Die Veranstaltung, die im Zwei-Jahres-Turnus stattfindet, wird von der Stadt Starnberg unterstützt und hat sich zu einer festen Größe in der Kreisstadt entwickelt. Schirmherrin ist Bürgermeisterin Eva John, die eine Einladung an alle Starnberger Senioren geschickt hat.

Schon vor zwei Jahren wollte der Initiativkreis des Seniorenbeirats als Veranstalter ein positives Altersbild vermitteln. Dieses Mal liegt das Hauptaugenmerk des Seniorentags auf generationenübergreifenden Projekten. Die Kreisstadt war laut Dirr schon immer alterslastig und der Anteil der Senioren nimmt stetig zu. Derzeit sind 7200 Starnberger älter als 60 Jahre. Vor diesem Hintergrund will der Seniorentag einen Anstoß geben, wie eine Spaltung der Gesellschaft vermieden werden kann. Das ist auch Thema der Podiumsdiskussion, um 10.40 Uhr, die mit hochkarätigen Diskutanten, wie der VdK-Präsidentin Ulrike Maschner, der ehemaligen Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, der Vorsitzenden der Starnberger Tafel, Erika Ardelt und dem Münchener Altbürgermeister Christian Ude besetzt ist.

Der Seniorentreff setzt sich seit 25 Jahren unter der Leitung von Helmut Kilian für ein Miteinander der Generationen ein. Dies sei beispielsweise bei dem großen Freizeit- und Bildungsangebot der Fall oder bei dem Projekt Schülercoaching. Mit dem Vortrag "Ein Miteinander der Generationen erfolgreich organisieren", will die Referentin und Geschäftsführerin des Vereins "Gemeinsam leben und lernen", Perdita Wingerter, weitere Ideen vermitteln. Dirr hat alle Vereine, Kirchen und Schulen zur Veranstaltung eingeladen das Angebot wahrzunehmen, damit sie vielleicht einiges umsetzen können. "Es haben sich auf dem Seniorentag immer gute Gespräche ergeben und neue Initiativen", erklärte Kilian. So sei beispielsweise in Zusammenarbeit mit der Musikschule eine Veeh-Harfen-Gruppe gegründet worden. Dirr hat festgestellt, dass in der Kreisstadt neben aktiven und gebildeten Senioren auch sehr viele Bürger leben, die auf jeden Cent achten müssen. Auch für diese Bevölkerungsgruppe müssten Angebote geschaffen werden, beispielsweise im Städtebau. "Wir müssen Strukturen schaffen, die es Senioren ermöglichen, selbstbestimmt zu leben", so der Seniorenbeiratsvorsitzende. Weitere Vorträge gibt es zu Themen wie Ganzheitsmedizin, Wechsel- und Nebenwirkungen von Medikamenten oder zum Krisendienst Psychiatrie. An den Ständen bieten insgesamt 36 Aussteller Informationen zu vielfältigen Hilfsmöglichkeiten. Neu ist das "Radhaus Starnberg" mit einer E-Bike-Beratung. Das Klinikum Starnberg informiert über gesunde Ernährung und bei der Gesundheitsakademie können Besucher Qigong und Nordic Walking ausprobieren. Im Risikomobil am Rathausvorplatz können Besucher bei einem Reaktionstest beweisen, wie fit sie im Straßenverkehr sind. Gute Unterhaltung verspricht der Kabarettist André Hartmann und die Starnberger Kultband "The Yaks" am Ende der Veranstaltung.

© SZ vom 26.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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