Seepromenade:Undosa-Feste stören Anlieger

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Beschwerden über Lärm und ausufernde Zustände auf der Starnberger Seepromenade häufen sich. Stadträte schränken Anzahl der Partys bis in die Morgenstunden drastisch ein

Von Peter Haacke, Starnberg

Lang ist die Liste für das Jahr 2016 von Feiern und Festlichkeiten in Starnberg, die eine Sondergenehmigung der Stadt erfordern. Neben Klassikern wie der "Nacht der Langen Tafel", den Marktsonntagen, der Französischen Woche oder dem Pfälzer Weinfest gibt es mit den Wettfahrten der Deutschen Segel-Bundesliga des Münchner Yacht-Clubs, dem Afrika-Karibik-Kultur-Festival und einem "Street Food Markt" auch drei neue Veranstaltungen im Programm. Drastisch eingeschränkt werden soll dagegen die Anzahl der Sonderveranstaltungen im "Undosa", die bislang bis um 4 Uhr morgens stattfanden. Von den insgesamt zehn beantragten Events, die unter dem Partymotto "70-er Jahre", "White Night", "Karibische Nacht" oder "Bayerisches Fest" stehen, hat das Gremium für 2016 lediglich drei Veranstaltungen genehmigt. Grund: Die von "Hugos Beach Club" organisierten Festabende geben immer wieder Anlass zu Beanstandungen. Neben Lärmbelästigungen durch dröhnende Bässe, die bis nach Hanfeld oder Ortschaften am Ostufer des Starnberger Sees schallen, geht es auch um zuweilen ausufernde Zustände auf der Seepromenade durch an- und abfahrende Gäste.

Die Debatte verdeutlichte einmal mehr, dass sich schon seit Jahren Beschwerden im Umfeld des "Undosa" häufen. Bürgermeisterin Eva John verwies darauf, dass auch das Landratsamt Verantwortung dafür trage: Während die Sonderveranstaltungen im Undosa von der Stadt genehmigt werden, sei der reguläre Gaststättenbetrieb, wozu auch die beliebten Ü30/Ü40-Partys zählen, Sache der Landkreisbehörde. Christina Kubach vom Amt für Öffentliche Sicherheit und Ordnung bestätigte: "Die meisten Beschwerden bekommen wir aus dem ganz normalen Gaststättenbetrieb." Selbst tagsüber von 9.30 bis 22 Uhr fühlen sich Anwohner bei schönem Wetter von der Dauerbeschallung im Außenbereich seit Jahren gestört.

Weitgehend Einigkeit herrschte im Gremium darüber, dass man nunmehr "ein klares Signal an den Betreiber" richten müsse, wie es Martina Neubauer (Grüne) formulierte. Ebenso wie Michael Mignoli (BMS) oder Markus Mooser (WPS) plädierte sie für ein konsequenteres Vorgehen bei Verstößen gegen die Auflagen. Winfried Wobbe (UWG) erkannte ebenfalls einen "Zusammenhang zwischen Lärm und regulärem Betrieb", stimmte aber gegen die Auflage, nur bis 24 Uhr den Außenbereich beschallen zu dürfen: "Wir müssen auch überlegen, wo wir hier wohnen", sagte er.

In der Abstimmung darüber, wie viele Sonderveranstaltungen man dem "Undosa" 2016 zugestehen will, setzte sich eine Mehrheit aus WPS, BMS, BLS und FDP mit acht zu fünf Stimmen durch. Vorerst sollen lediglich drei Events im Freien über 22 Uhr hinaus erlaubt werden. Anton Wiesböck schlug als mögliches Motto eine "Flüster-Party" vor. Zwei weitere Veranstaltungen wird der Münchner Yacht Club im Rahmen der Segel-Bundesliga ausrichten. Noch nicht endgültig fest steht der Termin für "Starnberg bewegt" in Kombination mit einem Marktsonntag: Die Organisatoren empfinden den 9. Oktober als zu spät.

© SZ vom 09.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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