Starnberger See:Rauch auf der Taucherplattform

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Auf dem Taucher-Ponton der Bundeswehr üben Einsatzkräfte von Feuerwehr, Wasserwacht, DLRG und Rotem Kreuz die Rettung von Dampferpassagieren

Von Paula Rentzsch, Starnberg

Dichter Rauch quillt aus dem Gebäude auf der Taucherplattform der Bundeswehr auf dem Starnberger See. (Foto: Georgine Treybal)

Starke Rauchentwicklung auf der Tauchplattform der Bundeswehr. Ein Feuer oder eine Explosion, das ist unklar. Vergangenen Mittwoch wird um 19.05 Uhr Feuerwehr und um 19.09 Uhr werden Wasserwacht, DLRG und Rotes Kreuz alarmiert. Nur 23 Minuten später sind alle neun Opfer gerettet. Danach wird weiter gelöscht und eine Ölsperre ausgebracht. Um 19.56 Uhr ist der Einsatz beendet.

Diesmal ist es zum Glück nur eine Übung, eine Vorbereitung der Helfer auf den Erstfall. Die Taucherplattform dient den Rettern dazu, die Strategie einer Feuerbekämpfung auf einem Dampfer zu probieren, erklärt Markus Grasl, Kommandant der Feuerwehr Starnberg.

Rettungskräfte von Wasserwacht, DLRG, Feuerwehr und BRK bergen bei der Übung Verletzte, löschen und errichten Ölsperren. (Foto: Georgine Treybal)

Als erstes sind die Vertreter der Wasserrettung am Unglücksort, ihre Boote liegen, anders als die der Feuerwehr, dauerhaft im Wasser und müssen daher nicht erst geslippt werden, erklärt Matthias Schremser, Freiwilliger der DLRG Pöcking-Starnberg. Zwei Bundeswehrtaucher, die die Opfer im Wasser spielen, werden zuerst geborgen, kurz darauf zwei weitere, die auf der Plattform stehen und um Hilfe rufen. Kurz darauf kommt auch die Feuerwehr an die Einsatzstelle, sie übernimmt neben der Brandbekämpfung auch die Rettung der Verletzten im inneren des Hauses auf der Plattform. Immer wieder kommen die Teams zu je vier Leuten aus dem rauchenden Gebäude und bringen die Puppen an den vorderen Rand der Plattform, hier werden sie von der Wasserrettung abtransportiert. Zwei Boote pendeln zwischen Unglücksort und Übergabestelle, im Ernstfall würden auch mehr anrücken, erklärt Tobias Bucher von der Wasserwacht Starnberg, Einsatzleiter der Wasserrettung. Die Opfer werden an Land gebracht und dem Roten Kreuz übergeben, im Gegenzug wird Material zum Einsatzort transportiert. Bei optimalen Verhältnissen können die Boote bis zu 80 Stundenkilometer fahren.

Nur 23 Minuten später sind alle neun Opfer gerettet. (Foto: Georgine Treybal)

Die Einsatzleitung hat sich am Undosa eingerichtet. Kommandant Grasl steht am höchsten Kontrollpunkt auf der Drehleiter. Die Übergabestelle ist auf dem Bundeswehr Gelände in Percha. Grasl freut sich über die gute Zusammenarbeit mit den Pionieren. Sie öffnen ihr Gelände nicht nur für diese eine Übung. "Wenn es einen Notfall gibt, sind unsere Tore natürlich offen", erklärt Oberstleutnant Claudius Fritzsche, das sei selbstverständlich und habe natürlich auch "einen gewissen Eigennutzen". Das Übungsobjekt, die Tauchinsel, könne ja auch tatsächlich Feuer fangen. An der Übung waren die Feuerwehr Starnberg, Percha, Herrsching und Feldafing, sowie die BRK Bereitschaft Starnberg, die DLRG Pöcking-Starnberg und die Wasserwacht Starnberg beteiligt.

Zum Glück ist diesmal nur eine Übung. (Foto: Georgine Treybal)

Nach der erfolgreichen Übung finden sich die Feuerwehrler und die Rettungskräfte zu einem von der Stadt Starnberg spendiertem Essen in Percha ein. Grasl betont noch einmal, dass die Zusammenarbeit aller Beteiligen gut funktioniert habe. Künftig solle jährlich in dieser Form geübt werden.

© SZ vom 13.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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