"Die Stimmung war grandios. Selbst die letzten Läufer wurden im Nieselregen frenetisch angefeuert." Der Zauber des Landkreislaufes, des größten Breitensport-Ereignis im Fünfseenland ist auch in seiner 38. Auflage zum Tragen gekommen, wie Organisator Markus Lübbe vom Landratsamt bilanziert. In 154 Mannschaften mit jeweils sechs Läufern haben Profi- und Freizeitsportler sich am Samstag auf die Strecke rund ums Kloster Andechs gemacht, Ausrichter war der TSV Erling-Andechs. Das schnellste Team brauchte für die 26,6 Kilometer lange Distanz nur gute eineinhalb Stunden - andere doppelt so lange. "Alle hatten Spaß, das ist viel wichtiger", so Lübbe. Beobachtungen vom Streckenrand und aktiven Läufern:
Leistungsstarker Landrat
Das Gute, wenn man ein bisschen knapp dran ist: Man muss sich gleich mal warmlaufen. Und so schiebt sich Landrat Stefan Frey (CSU) erst Sekunden vor dem Startsignal joggend in die vorderste Reihe des Läuferfelds. Immerhin aber, und das ist ja, was letztlich zählt, doch noch rechtzeitig vor dem maßgeblichen Zwölf-Uhr-Läuten der Kirchturmglocken im Kloster Andechs. Man habe sich vor dem genau für die Mittagsstunde terminierten Rundenauftakt ein bisschen verquatscht, sagt Christoph Winkelkötter, der Chef der Wirtschaftsfördergesellschaft GWT, der offenbar maßgeblich am erzwungenen Warm-up-Programm des Landrats beteiligt war. Geschadet hat das bisschen Anfangshektik der Leistungsfähigkeit des Landrats aber offenbar nicht. Frey bleibt auf der langen 5,4 Kilometer-Runde unter 26 Minuten.
Verkorkster Start
Der Start sei das Wichtigste. Oft entscheide sich hier schon das Rennen, heißt es. Für Startläufer ist das ein ziemlicher Druck! Vor allem, wenn man recht weit hinten steht im Pulk an der Startlinie. Als der Startschuss fällt, gibt es Tritte von hinten und Geschiebe vorne - was für ein Durcheinander! Die Profis sind da längst enteilt in Richtung der Top-Platzierungen - der Start ist schließlich das Wichtigste!
Anstrengender, als gedacht
Ein Segen, dass es beim Landkreislauf keine Dopingkontrollen gibt. Sonst wäre die geballte Mischung aus Aspirin Complex, heißer Zitrone, Kopfschmerztabletten, Nasenspray, Halsbonbons und frauenstärkendem Yogi-Tee vielleicht ja doch irgendeinem Kettenhund von einem miesgelaunten Funktionär negativ aufgestoßen. Trotz des Chemiefeuerwerks im Körper sind die 4,3 Kilometer eine Qual. Die Beine bleiern, die Lunge kreischt. Das sollte doch eigentlich leichter gehen!
Schnelle Kinder
"Alles nur Kopfsache" - Diesen Spruch hört man oft, wenn es um sportliche Höchstleistungen geht. Ehrgeiz und Motivation sind bekanntlich wichtiger als Kraft und Ausdauer. Das beweisen vor allem die vielen Kinder beim Landkreislauf, die die Erwachsenen ordentlich unter Druck setzen. Die Andechser Klostermäuse, die Starnberger Minis, die Wörthsee Raketen oder die Kraxeltrolle: Sie waren zahlreich und liefen vielen Älteren davon. "Mama wo bleibst du?" hieß es da zum Beispiel von einer kleinen Nachwuchsläuferin, die zusammen mit ihrer Mutter angetreten war, welche offensichtlich nicht mit ihrer Tochter mithalten konnte.
Die Ergebnisse: Unter den Mixed-Teams gewann der SV Inning mit der "Outdoor 1"-Gruppe mit 1:57,28, bei den Kinder-Mannschaften "Die wahren Breitbrunner" der SF Breitbrunn mit 2:14,41. In der Wertung der Damen und Herren-Teams dominierten jeweils die Mannschaften der LG Würm Athletik, die Damen brauchten 1:51,54, die Herren 1:32,43. In der Kategorie der Firmen und Behörden gewann "Compact Dynamics" mit 1:57,27, bei den Gäste-Teams lag die erste Herrenmannschaft des Kreisjugendrings Regen mit 1:44,48 vorne. Alle Ergebnisse finden Sie hier .