Starnberg:Zoff hoch drei

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Fitnessstudio-Chef, seine Partnerin und eine Mitarbeiterin vor Gericht

Von Christian Deussing, Starnberg

Der Zoff zwischen einem Fitnessstudio-Betreiber, seiner damaligen Partnerin und deren Freundin, einer Physiotherapeutin in seinem Studio und gleichzeitig seine Mieterin, soll im November 2016 eskaliert sein. Laut Anklage soll der Kampfsportler die zuvor schon gekündigte Mitarbeiterin mit wüsten Beschimpfungen beleidigt haben, weil sie ihm zuvor unterstellt habe, Sex mit einer Trainerin gehabt zu haben. Zudem soll der Mann einige Tage später die Physiotherapeutin und deren Eltern beim Auszug beschimpft und damit gedroht haben, sie "alle kalt zu machen".

Der 52-Jährige bestritt jetzt im Prozess vor dem Amtsgericht Starnberg die Vorwürfe. Wegen widersprüchlicher Aussagen der Zeugen, stellte Richterin Christine Conrad gegen eine Geldauflage von 800 Euro das Verfahren ein. Der Studio-Betreiber akzeptierte die Entscheidung, den Betrag nun an den Tierschutzverein "Pfotenhelfer" zahlen zu müssen. Denn in der Verhandlung spielte auch der Schäferhund namens "Arras" der Eltern seiner Ex-Mitarbeiterin eine Rolle.

Der Angeklagte soll nämlich dem Vater auf dem Hof damit gedroht haben, den Hund "mit einem Schlag töten zu können". Der Zeuge sagte aus, dass der Vermieter auch angekündigt habe, "seine Pistole zu holen". Das stritt der Angeklagte ebenso ab und gab an, sich vor dem "aggressiven zähnefletschenden Hund" gefürchtet zu haben. Er habe lediglich dem Vater seiner früheren Mitarbeiterin klar gemacht, dass "ein Unglück" geschehe, wenn er sich in den Weg stelle.

Die Richterin befand, dass der Vater seinen 50 Kilogramm schweren Hund wohl absichtlich aus seinem Auto geholt habe, um das Tier als Drohmittel gegen den Vermieter einzusetzen. Denn erst am Ende des Prozesses kam durch Schilderungen der Mutter heraus, dass ihre Tochter schon Wochen vor dem Auszug Angst vor ihrem Vermieter und Studiochef verspürt habe. Zuvor hatte die Tochter nur von einem Vorfall einige Tage vor dem Wegzug in ihrem Hausflur erzählt. Dabei soll der Angeklagte wütend an ihre Tür getrommelt und gedroht haben, diese einzutreten. "Er wollte mich die nächsten 50 Jahre verfolgen und mich zusammenschlagen", berichtete die Zeugin. Der Beschuldigte schüttelte den Kopf und hielt seine Hände vor das Gesicht. Er betonte, nur wegen eines Streits mit seiner früheren Freundin im Treppenhaus laut gewesen zu sein. Zudem habe ihn die enge Freundschaft zwischen seiner Partnerin und der Mieterin aufgeregt. Das sei ein Komplott gegen ihn gewesen, erklärte der Mann.

© SZ vom 27.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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