Starnberg:Weniger Restmüll

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Kampagne des Abfallverbands Awista zeigt Wirkung

Allen Aufklärungskampagnen zum Trotz: Was in die Biotonne gehört, ist für viele Landkreisbürger eine Wissenschaft für sich. Als Beweis zeigte Agathe Seidenschwang vom Abfallwirtschaftsverband Awista das Foto einer Biotonne, aus der ein ganzer Baum ragt. Dieser hätte natürlich als Grüngut entsorgt werden müssen. Und in den Restmülltonnen der Bürger landeten immer noch etwa 30 Kilo Küchenabfälle, Lebensmittel und Speisenreste pro Person im Jahr, die in die braune Tonne gehörten - statistisch gesehen.

Trotzdem gibt es Fortschritte dank einer Kampagne des Awista. Diese hatte sich 2016 vor allem an die 8800 Haushalte gerichtet, die noch keine Braune Tonne haben. Es gab Briefe, Flyer, Fragen konnten an die Biotonnen-Hotline und per Email gestellt werden. Etwa 20 000 Euro hätte dies gekostet - die Personalkosten nicht mitgerechnet. Doch der Aufwand habe sich gelohnt, freute sich Seidenschwang. 3400 neue Tonnen zum Preis von 71 000 Euro wurden verteilt. Die Biotonne nutzten mittlerweile 98,2 Prozent der Haushalte (vorher: 89 Prozent). "Im August hatten wir erstmals 100 000 Stück leeren können", so Seidenschwang. Das bedeutet einen Zuwachs von 27 Prozent. Dadurch ist die Restmüllmenge gesunken, und zwar um 1,6 Prozent. Aufs Jahr hochgerechnet wären das 1700 Tonnen weniger Restmüll.

Somit könnten 270 000 Euro Müllgebühren eingespart werden. Allerdings geht ein Großteil des Geldes für die zusätzlichen Sammelkosten weg. "Das Ganze ist ökologisch sinnvoll, auch wenn es sich wirtschaftlich noch nicht so auswirkt", sagte Landrat Karl Roth. Pro Einwohner landeten jetzt zwar 15 Kilo weniger Biomüll im Restmüll, "aber wir wollen das Doppelte einsparen", so das Ziel des Awista, der noch weiteres Potenzial bei der Müllsammlung gefunden hat. So hätten viele große Wohnanlagen riesige Restmüllbehälter im Vergleich zu den Biotonnen. Und Bürger würden häufig Grüngut in Biotonnen entsorgen, statt es zu den Grüngutsammelstellen zu bringen. Auch das soll aufhören.

© SZ vom 18.05.2017 / pat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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