Starnberg:Wangen stellt die Kostenfrage

Lesezeit: 1 min

Die Dorferneuerung könnte für die Bewohner teuer werden

Unter dem Motto "Unser Dorf soll schöner werden" sind die Wangener seit Ende 2015 aufgerufen, sich aktiv an der Umgestaltung des Ortsteils im Osten von Starnberg zu beteiligen. Groß war die Euphorie: Seit gut einem Jahr befassen sich drei Arbeitskreise mit unterschiedlichen Themen zur Dorferneuerung und diskutieren Möglichkeiten für eine künftige Entwicklung Wangens. Eine vorhergehende Fragebogen-Aktion mit 25-prozentiger Rücklaufquote galt als großer Erfolg, sogar eine Homepage unter www.dorferneuerung-wangen-starnberg.de wurde freigeschaltet. Doch mittlerweile wächst die Skepsis, denn der Traum vom schönen Dorf könnte sich zur kostspieligen Angelegenheit auswachsen. Grund: Nach einer Änderung des Kommunalabgabengesetzes im Februar können die Anwohner mit bis zu 55 Prozent am finanziellen Aufwand der Dorfsanierung beteiligt werden. Diesen Umstand aber hat die Starnberger Stadtverwaltung den Betroffenen offensichtlich noch nicht mitgeteilt.

In einer öffentlichen Anfrage an die Stadtverwaltung fordern nun 58 Bürger, die binnen zehn Tagen auf einer im Dorfladen ausliegenden Liste unterschrieben haben, die Stadtverwaltung auf, ihrer "Pflicht zur Unterrichtung der Bürger" nachzukommen. Die Liste landete am Freitag im Briefkasten des Starnberger Rathauses. Über die Dorferneuerung heißt es im Begleitschreiben: "Sie sollten vor Beginn der Aktivitäten nach dem Preis fragen, der gegebenenfalls auf Sie zukommt."

Noch Anfang Dezember waren die Wangener bei einem Arbeitskreistreffen mit Bürgermeisterin Eva John und Stadtbaumeister Stephan Weinl aufgefordert worden, die Änderungsplanungen für ihr Dorf zu priorisieren und mit ihrem Votum möglicherweise auch zu autorisieren. Allgemein herrschte bislang der Eindruck, die Verschönerung gebe es zum Nulltarif. Tatsächlich aber sei es derzeit "nicht möglich, die zu erwartenden persönlichen finanziellen Belastungen für die Dorfsanierung Wangen abzuschätzen beziehungsweise zu bewerten", heißt es im Schreiben.

© SZ vom 17.12.2016 / phaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: