Mit Gesellschaftsspielen und schlichten Zeltlagern lockt man heute keine Jugendlichen mehr hinter dem Computer hervor. Diese Erkenntnis kam auch beim Kreisjugendring Starnberg (KJR) an, weshalb er sein Angebot in den vergangenen Jahren modernen Trends angepasst hat. Weil ein Ausflug auf die längste Sommerrodelbahn Niederbayerns oder ein Tag im Spaßbad aber teurer sind als ein Mensch-ärgere-Dich-nicht-Turnier braucht er für seine Jugendfreizeiten mehr Geld. Schließlich sollen Fahrten auch für weniger Betuchte erschwinglich sein. So begründete KJR-Geschäftsführer Ralph Stößlein in seiner Vorlage für den Jugendhilfeausschuss des Kreistags am Dienstag, warum man heuer für Freizeitangebote einen Zuschuss von 60 000 Euro beantrage - 5000 Euro mehr als vergangenes Jahr.
"Heute sind es die Themen wie Survival, Abenteuer oder Girls-Club, die eine Maßnahme attraktiv machen", heißt es vom KJR. Allerdings seien auch - als Kontrapunkt zu elterlichen Pauschalurlauben - Zeltfreizeiten wieder im Kommen. Aber auch die unterschieden sich wesentlich vom Campingurlaub vor zehn Jahren. Wanderungen seien nur mit technischem Gerät, Stichwort Geocaching, oder als Höhlenerkundung oder mit Klettergarten attraktiv. Nicht ganz billig, so räumt der KJR ein, sei auch die internationale Städtetour für Ältere. Auf die sei man aber angewiesen, um darüber Jugendleiter zu gewinnen. Weitere Kostenfaktoren: das große Verleihangebot für Vereins- und Schulfeste, das auf dem Laufenden gehalten werden müsse, steigende Versicherungsprämien und Druckkosten. Im Jugendhilfeausschuss hob die Leiterin des Fachbereichs Jugend und Sport im Landratsamt, Rosemarie Merkl-Griesbach, hervor, "dass der KJR wirklich sehr gute Arbeit leistet". Er sei im Landkreis nicht mehr wegzudenken. Neben der Jugendarbeit in Freizeit, Kultur und Sport umfasst sein Angebot auch Familientage und -freizeiten. Die 60 000 Euro wurden einstimmig befüwortet