Starnberg:Vorwurf des Verrats

Anti-Tunnel-Initiative attackiert ehemalige "Allianz"-Stadträte

Knapp drei Wochen nach dem 19:12-Beschluss des Starnberger Stadtrates zum Bau des B2-Tunnels und der Prüfung einer ortsfernen Umfahrung hat sich die Bürgerinitiative "Pro Umfahrung - Contra Amtstunnel" (BI) zu Wort gemeldet. BI-Sprecher Georg Stahl (WPS) kritisiert das Votum als "faulen, verantwortungslosen Kompromiss". Starnberg werde "das Recht auf Zukunftsfähigkeit verweigert". Der B2-Tunnel sei eine "städtebauliche Todsünde mit Langzeitwirkung" und diene nur "den Interessen der Region und der Straßenbauverwaltung" ohne Berücksichtigung der Starnberger Belange; das eigentliche Problem bliebe ungelöst. Der Stadtrat aber habe den "jahrzehntelangen Kampf der BI" für eine ortsferne Umfahrung honoriert, schreibt Stahl. Allerdings hatte die BI bis zuletzt für eine ortsnahe Umfahrung geworben.

Zudem attackiert Stahl jene fünf Gremiumsmitglieder der einstigen Anti-Tunnel-"Allianz", die den Beschluss ermöglicht hatten. Er meint, die Stadträte Johannes Bötsch, Klaus Rieskamp und Angelika Wahmke (alle Bürgerliste) sowie Angelika Kammerl und Sieglinde Loesti (beide "Parteifreie") hätten als erklärte Tunnelgegner mit ihrem Votum "Verrat an der jahrelangen Arbeit ihrer Mitstreiter begangen". Die Genannten hätten nach "konspirativen Verhandlungen mit der Opposition" ihre Mitstreiter "schäbig hintergangen", ihr Versprechen gebrochen und "Betrug am Wähler" begangen. Verrat aber könne "niemals die Grundlage für eine politische Befriedung der Stadt sein".

© SZ vom 14.03.2017 / phaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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