Starnberg:Unterschriften gegen Ausbau

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Hanfelder schicken an Starnbergs Stadträte eine "Willenserklärung"

Von Peter Haacke, Starnberg

Die Bürger Hanfelds lehnen einen Ausbau der Straßen, der die Anlieger kostenmäßig zusätzlich belastet, kategorisch ab. Eine entsprechende zweiseitige "Willenserklärung" nebst Liste mit 90 Unterschriften wurde allen Stadträten Montagmittag per E-Mail übersandt - wenige Stunden vor der Stadtratsitzung, bei der das Thema auf der Tagesordnung stand.

Nach Auffassung von Karl Keller, einem der Wortführer des Ortsteils im Nordwesten der Stadt, will die Stadtverwaltung ihre Vorstellungen ungeändert durchsetzen und "ignoriert damit den Bürgerwillen vollständig". Erst vor wenigen Wochen hatte es eine Bürgerversammlung in Hanfeld gegeben, bei der die Anwohner ihre Haltung überaus deutlich gemacht hatten: keine Bäume, keine Granitsteine, keine Extras. Doch davon findet sich in der Beschlussvorlage des Stadtrates kaum etwas wieder.

Die Unterzeichner fordern, dass die St.-Michael-Straße in jetziger Breite ebenso beibehalten wird wie vorhandene Gehwege und Bordsteine; die Stadtverwaltung möchte die Straße verschmälern und Gehwege tiefer legen. Zudem ist nach Ansicht der Hanfelder der Einbau einzeiliger Bordsteine zur Regenwasserführung anstelle von zwei- oder dreizeiligen Pflasterungen völlig ausreichend. Für Nebenstraßen wird eine zweite Pflasterzeile ebenso abgelehnt wie Granitsteinpflasterungen an den Dorfeingängen und vor Schützenheim und Feuerwehrhaus. Auch am Maibaumplatz sind keinerlei Änderungen erwünscht.

Der Gründe für die Verweigerungshaltung der Hanfelder sind finanzieller Art. Bedingt durch den Neubau einer Kanalisation rechnen die meisten Hausbesitzer ohnehin mit erheblichen Kosten. Zwar hat Bürgermeisterin John den Anwohnern der St.-Michael-Straße in Aussicht gestellt, dass sie aufgrund des Wegfalls der Straßenausbaubeitragssatzung nicht zahlen müssten. Doch viele trauen dieser Aussage nicht, zumal eine gerichtliche Entscheidung dazu noch aussteht. Das Ergebnis der Debatte im Stadtrat stand bis Redaktionsschluss noch nicht fest.

© SZ vom 23.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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