Starnberg:"Uns gehen die Mitglieder aus"

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Der Kassier der Feuerwehr Starnberg bringt das Thema Aktive zur Sprache

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Starnberg

Doppelt so viele Einsätze wie im Vorjahr, Einführung des Digitalfunks, Unterstützung beim Aufbau der Flüchtlingsunterkünfte: Ungewöhnlich viele Herausforderungen mussten die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Starnberg im vergangenen Jahr meistern. Mit insgesamt 5940 ehrenamtlich geleisteten Stunden hat der Verein nach Angaben von Kommandant Christian Reichert sogar das Rekordjahr 2013 übertroffen. Der einzige Wermutstropfen in dem Verein sind die Nachwuchssorgen. Trotz aller Anstrengungen eine gute Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, sei es sehr schwierig Jugendliche zum Beitritt zu bewegen, klagte der Vorsitzende Thomas Pleyer auf der Mitgliederversammlung am Freitag. Wie Kassier Andreas Borrmann betonte, muss deshalb das Thema Mitgliedergewinnung noch stärker in den Vordergrund gerückt werden: "Uns gehen langsam die Mitglieder aus."

Laut Reichart waren es nicht nur die Stürme Felix und Niklas im ersten Quartal, die der Feuerwehr 3638 Einsatzstunden bescherten. Auch der Einsatz im Münchener Jachtclub im November, bei dem das historische Bootshaus komplett zerstört worden ist, wird nach Angaben des Kommandanten als einer der größten Brände der vergangenen Jahre in Erinnerung bleiben. Insbesondere bei diesem Einsatz habe sich der neue Rettungssteg am Undosa-Restaurant sehr bewährt, so Reichart. Am Weihnachtsabend, während andere feierten, musste die Wehr zwei Mal ausrücken. "Weihnachten stellt man sich normalerwiese ein bisschen anders vor", sagte er. Wie Pleyer berichtete, wurden die 64 Aktiven unter den insgesamt 131 Mitgliedern sogar während der vereinseigenen Weihnachtsfeier zu einem Einsatz gerufen.

Mit einem "erheblichen zusätzlichen Arbeitsaufwand" wurde laut Pleyer der Digitalfunk eingerichtet. Fast alle erforderlichen Vorbereitungsarbeiten sowie Ein- und Umbauten hätten die Gerätewarte selbst erledigt. Die Anschaffung neuer Sicherheitsschutzhelme ist offenbar ein brisantes Thema. Es lag ein Antrag vor, wonach vor dem Kauf mehrere Helmtypen ausprobiert werden sollten. Bürgermeisterin Eva John versprach, die Thematik mit den Vorständen aller Feuerwehren in Starnberg zu diskutieren.

Ein großes Problem für die Feuerwehr ist auch der Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Laut Bürgermeisterin John wird das Einheimischenmodell im Süden Starnbergs weiter vorangetrieben. Rund 40 Prozent der Bewerber engagieren sich laut John ehrenamtlich. Zum neuen Mannschaftssprecher wurde Maximilian Maenner gewählt.

© SZ vom 20.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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