Starnberg:Taxi fahren wird teurer

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Seit Donnerstag gelten neue Preise im Landkreis Starnberg. Für die Unternehmer ist die Anhebung nach vier Jahren überfällig.

Armin Greune

Taxifahren ist seit Donnerstag im Landkreis Starnberg spürbar teurer geworden: Um gut zehn Prozent sind die Tarife durchschnittlich gestiegen und erreichen damit das Niveau der umliegenden Regionen, wo die Preise zumeist schon am 1. Dezember angehoben worden waren.

Wer mitfahren will, muss mehr bezahlen. Foto: Simon (Foto: Johannes Simon)

Dies treffe etwa auf die Landeshauptstadt sowie die Landkreise München, Erding und Dachau zu, sagt Stefan Diebl, Sprecher des Landratsamtes: "Nach vier Jahren musste man den Forderungen unserer Taxifahrer nachkommen". Zum 1. April 2007 hatte die Behörde die Beförderungsentgelte auf einen Grundtarif von 2,70 Euro und einen Kilometerpreise von 1,30 bis 1,45 Euro festgesetzt. Nun werden eine Grundgebühr von drei Euro sowie Kilometerentgelte zwischen 1,45 Euro und 1,70 Euro erhoben. Auch für Wartezeiten steigt der Preis von bisher 21 auf 24 Euro pro Stunde. Die prozentualen Steigerungen liegen also im Bereich von 9,6 bis 11,5 Prozent. Über einen Zeitraum von vier Jahren betrachtet, sei das ein durchaus angemessenes Verhältnis, findet Diebl.

Der Tutzinger Taxiunternehmer Theodor Zanker zum Beispiel findet genug Argumente, um die Tariferhöhung zu rechtfertigen: "Schauen Sie mal, was sich an der Zapfsäule tut". Im April 2007 betrug der Literpreis für Diesel 1,13 Euro, jetzt kostet der Sprit in Starnberg 1,46 Euro. Aber auch Reifen seien um 25 Prozent teurer geworden, Versicherungsprämien und Sozialversicherungsprämien seien gestiegen und auch die Steuern habe man um 6,8 Prozent angehoben. Zanker, der acht Taxis besitzt, sah sich an den Rand der wirtschaftlichen Existenz gedrückt und hatte deshalb im Herbst den Antrag auf Anpassung der Tarife beim Landratsamt gestellt: 44 der 55 Kollegen im Landkreis hatten mitunterzeichnet.

Für Zanker ist klar, dass er mit der Anhebung der Beförderungsentgelte nur einen Teil der gestiegen Betriebskosten kompensieren kann. Deshalb hatten die Taxiunternehmer ursprünglich noch weitere Erhöhungen gefordert wie eine Bestellgebühr von einem Euro.

Das Landratsamt sei diesem Wunsch nicht gefolgt, weil die ansässigen Unternehmer im Gegensatz etwa zu den Kollegen in der Stadt München keine Taxizentrale betreiben, sagt Diebl. Zudem entfalle in der neuen Verordnung für das Taxigewerbe der bislang erhobene Zuschlag für Gepäcktransport und die Begleitung von hilfsbedürftigen Fahrgäste: "Diesen Personenkreis wollten wir ganz bewusst entlasten", sagt Diebl. Auch wenn jetzt keine zwei Euro extra bezahlt werden müssten, seien Taxifahrer nach wie vor zu diesem Service verpflichtet.

© SZ vom 04.03.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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