Starnberg:Suchtprävention für Ältere

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Der Großteil der Klienten von Condrobs ist 40 bis 50 Jahre alt

Von Martina Grießbacher, Starnberg

677 Klienten beraten, 1600 Personen mit Prävention erreicht und einer Nachsorge-WG mit sechs Plätzen für betreutes Wohnen eröffnet - so könnte man die Arbeit der Suchtberatungsstelle Condrobs in Starnberg im Jahr 2018 zusammenfassen. "Es war sehr ereignisreich", sagt Matthias Taube, der die Einrichtung seit 2016 leitet.

Condrobs unterstützt seit mehr als 25 Jahren Betroffene und Angehörige bei der Bewältigung suchtbedingter Probleme. Das kann von Beratungsgesprächen über ambulante Rehabilitation bis hin zu betreutem Wohnen oder der Weitervermittlung in andere Einrichtungen reichen. "Wir wollen ein Wegweiser für unsere Klienten sein", sagt Stefan Schönweiß, der in der Beratungsstelle für das betreute Wohnen zuständig ist.

Aktuell werden 20 Suchtkranke in ihren eigenen Wohnungen und seit August sechs weitere in der Nachsorge-WG in Stockdorf betreut. "Den Menschen wird dort nach einer Reha Selbstständigkeit ermöglicht, sie haben aber trotzdem Unterstützung", so Schönweiß. Etwa 60 Prozent der Menschen kommen aufgrund eines Alkoholproblems zur Suchtberatung, rund 28 Prozent wegen problematischen Cannabiskonsums. Der Rest entfällt auf Missbrauch von Tabletten oder anderen Drogen. "Bei Cannabis ist die Zahl in den letzten ein bis zwei Jahren gestiegen, vor allem Jüngere sind davon abhängig", berichtet Taube. Der Großteil seiner Klienten ist zwischen 40 und 50 Jahre alt. Daher steht neben Prävention bei Jugendlichen auch Aufklärungsarbeit bei älteren Leuten auf der Agenda von Condrobs. "Wir beobachten, dass auch immer mehr Eltern bei uns um Rat fragen", sagt Taube. Im vergangenen Jahr wurde zudem das Thema transkulturelle Suchtprävention in der Migrationsarbeit aufgegriffen, dazu gab es Schulungen für Fachkräfte und Helfer.

Doch 2019 wird bestimmt nicht weniger ereignisreich werden: Mitte des Jahres wird Condrobs eine Tagesstätte in Gauting eröffnen, um den Menschen im Landkreis eine weitere Anlaufstelle zu bieten.

© SZ vom 29.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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