Starnberg:Streikfreie Zone

Im Landkreis Starnberg bleiben die Kindergärten offen. Dabei sind Erzieherinnen aus der Region durchaus geneigt, für mehr Geld und Anerkennung auch mal den Kindergarten zuzusperren und auf die Straße zu gehen.

Es ist der zweite Warnstreik in Bayern - aber aus dem Landkreis macht keiner mit. Dabei sind Erzieherinnen aus der Region durchaus geneigt, für mehr Geld und Anerkennung auch mal den Kindergarten zuzusperren und auf die Straße zu gehen. Aber die Gewerkschaft Verdi und die Bildungsgewerkschaft GEW haben sich am Mittwoch mit ihren Streikaufrufen auf die Großstädte konzentriert. "Starnberg ist zu nah am Schwerpunkt München", erklärte Verdi-Pressesprecher Hans Sterr. Man habe dort zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, wo Streiks am leichtesten zu organisieren und am sichtbarsten seien.

Im Landkreis hält sich die Zahl kommunaler Kindergärten, -krippen und Horte in Grenzen. Viele Betreuungseinrichtungen sind in kirchlicher oder privater Hand. In Starnberg arbeiten in fünf städtischen Betreuungseinrichtungen 26 Erzieherinnen, ein Erzieher und 19 Kinderpflegerinnen. In Gilching sind in fünf Kindergärten, Kinderhaus und Krippe 43 Erzieherinnen und 26 Kinderpflegerinnen tätig, und Weßling verfügt in vier Einrichtungen über 50 Mitarbeiter. "Ich persönlich würde schon mal streiken", sagt Astrid Bold.

Die Erzieherin im Starnberger Maria-Kempter-Kindergarten ist seit 25 Jahren im Beruf. Sie meint: "Wir machen einen Job wie Lehrer, das sollte entsprechend honoriert werden." Dazu bilde man noch aus und mache "inzwischen so viel nebenbei, was als selbstverständlich gesehen wird". Die Gewerkschaften fordern für bundesweit 240 000 Kinderpfleger, Erzieher und Sozialarbeiter eine bessere Bezahlung. Die nächste Tarifrunde ist diesen Donnerstag.

© SZ vom 09.04.2015 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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