Starnberg:Streik im Jugendamt

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Haben sich mit den Erzieherinnen solidarisiert: Mitarbeiter des Jugendamts am Dienstag. (Foto: oh)

Sozialpädagogen wollen mehr Anerkennung und mehr Geld

Nicht nur die Erzieherinnen in den Kitas haben die Arbeit niedergelegt. Mitarbeiter des Jugendamts zeigten sich am Dienstag ebenfalls streikbereit und protestierten gegen die niedrige Bezahlung und die Arbeitsbedingungen. Die Ziele der Sozialpädagogen aus dem Jugendamt ähneln denen der Erzieherinnen: mehr Anerkennung ihrer Arbeit und bessere Bezahlung. In der Öffentlichkeit werde leicht übersehen, was Sozialpädagogen tagtäglich im Jugendamt leisten, heißt es in einer Pressemitteilung. "Ob bei der Erziehungshilfe, im Pflegekinderwesen, in der kommunalen Jugendarbeit, in der Familienberatungsstelle, in der Eingliederungshilfe oder in der Jugendsozialarbeit an Schulen - Hilfe, die ankommt, soll in ihrer Qualität auch anerkannt werden", heißt es kämpferisch. Sie fordern daher eine höhere Einstufung auf der Gehaltsskala und damit die Anerkennung der "guten, professionellen und verantwortungsvollen Leistung".

Im Hinblick darauf, dass die Lebenssituationen und Bedürfnisse der Familien immer komplexer und komplizierter werden, müssten auch entsprechende Bedingungen für die Mitarbeiter im Jugendamt geschaffen werden. Die gegenwärtigen Bedingungen seien allerdings besonders schwierig: Jeder Mitarbeiter des Fachbereichs Jugend und Sport sei mit Arbeit überlastet und für Neueinsteiger sei der Beruf nicht attraktiv genug, beklagen sie.

Das hat zur Folge, dass sich wenige für den Beruf oder für diese Arbeit entscheiden. "Die Kinder sind die Zukunft der Gesellschaft, ihre Bildung und ihr Wohlergehen darf nicht nur eine hohle Phrase bleiben, deren Umsetzung behindert wird", unterstreichen sie. Deshalb hätten sie sich dem Streik in den Sozial- und Erziehungsberufen angeschlossen. Um die Anliegen, speziell der Sozialdienste, in den Vordergrund zu rücken, findet am Mittwoch um 11.30 Uhr eine Kundgebung am Sendlinger-Tor-Platz in München statt.

© SZ vom 03.06.2015 / pro - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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