Starnberg:Starnberg mal anders

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Preisverleihung mit Bürgermeisterin Eva John (links hinten) und den Gewinnern des Malwettbewerbs. (Foto: Arlet Ulfers)

Grundschüler malen die Stadt aus ihrer Sicht

Von Max Hempel, Starnberg

Die Wolken lichten sich und der strahlend blaue Himmel über Starnberg kommt zum Vorschein. Am Ufer des Starnberger Sees ankern einige Schiffe, im Hintergrund ein faszinierendes Zugspitzpanorama, und über alledem thront bei gleißendem Sonnenlicht das Starnberger Wappentier - der Star. Nein, diese Beschreibung stammt nicht aus einem Heimatfilm oder einer Naturdokumentation über Starnberg, sondern aus den Erinnerungen und der Fantasie des elfjährigen David Blanchard.

David ist eines von 330 Kindern, die beim Malwettbewerb "Mein Starnberg auf kleinem Fuß" teilgenommen haben. Ausgerufen wurde der Wettbewerb gemeinsam von den Grundschulen in Starnberg und Percha sowie dem Kulturamt Starnberg. Initiiert wurde das Ganze von der Kunsthistorikern Claudia Wagner, der Autorin des gleichnamigen Buches "Starnberg auf kleinem Fuß", mit dem sie Kindern und Jugendlichen Starnbergs Geschichte in einem kleinen Stadtführer auf eine spielerische Art und Weise näherbringen möchte. Die Idee zu einem Malwettbewerb kam Wagner im vergangenen Jahr, nachdem sie im Sommer mit nahezu allen Starnberger Grundschulklassen durch die Stadt spaziert war mit ihnen eine Reise durch die Vergangenheit unternommen hatte. Sie fragte sich: "Wie bringe ich den Kindern das Buch und seinen Hintergrund nahe? Letztendlich sollten die Kinder selbst mit ihren Bildern einen Ausblick auf ihr eigenes Starnberg geben. Die Befürchtung , dass am Ende lediglich Bilder vom Starnberger See entstünden, war für Wagner übrigens schnell entkräftet. Sie sei erstaunt darüber, dass die Kinder so viele unterschiedliche Motive in ihren Bildern ausgewählt hatten und somit völlig neue Perspektiven auf die Stadt gäben.

Für Annette Kienzle, Leiterin des Kulturamts Starnberg und des Kulturverlags Starnberg, spiegelt dieser Wettbewerb den Erfolg von Wagners Stadtführer wieder. Nicht nur, weil das Büchlein zu großer Zahl im Heimatkundeunterricht der Starnberger Grundschulen verwendet wird, sondern mittlerweile schon mehr als die Hälfte aller Exemplare verkauft wurde. "Die Kinder haben nach Lektüre und Städtetour sogar begonnen, ihre Eltern mit auf den Weg zu nehmen und ihnen selbst die Stadt zu zeigen", sagt Kienzle. Eltern und Kinder wird es gleichermaßen freuen. Wenn die Kleinen das Ruder in die Hand nehmen, brauchen sich die Großen keine Sorgen um die Ausflugsplanung zu machen.

© SZ vom 13.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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