Starnberg:Sozial, karitativ, kulturell

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Das Starnberger Sozialwerk feiert 20. Geburtstag und erntet viel Lob

Von Isabella Bauer, Starnberg

Als Bea Badiu die Arbeit des Starnberger Sozialwerks beschreiben wollte, hat sie es kurz gemacht: "Das Sozialwerk ist Butterblume." Die Elfjährige hatte bei der Hausaufgabenbetreuung im Helferkreis gelernt, dass das Wort, mit dem sie den Verein eigentlich charakterisieren wollte, nämlich geil, nicht schön sei. Bea sollte das "Unwort" in Zukunft lieber durch Butterblume ersetzen. Gesagt, getan.

Die Botschaft der in Spanien geborenen Rumänin war trotz des Platzhalters klar, das Sozialwerk hat Bea sehr geholfen, seit sie vor wenigen Jahren nach Deutschland gekommen ist. Durch die Hausaufgabenbetreuung im Helferkreis hat sie deutsch gelernt. "In der letzten Probe hatte ich sogar eine Eins", freute sich die Schülerin auf der Feier zum 20-jährigen Bestehen des Vereins in der kleinen Schlossberghalle.

Die dritte Bürgermeisterin Starnbergs, Iris Ziebart, brachte in Stellvertretung von Bürgermeisterin Eva John, die durch einen Trauerfall in der Familie kurzfristig verhindert war, Geschenke vorbei. "Die Abspaltung des Starnberger Sozialwerks vom deutschen Dachverband vor zwanzig Jahren war eine gute Entscheidung; Geldmittel können so effizienter eingesetzt werden", sagte Ziebart. Sie lobte das Engagement des Sozialwerks in der Arbeit mit Flüchtlingen, es sende ein wirksames öffentliches Signal. Ziebarts Anerkennung galt gleichfalls dem Vorstand, der mit viel Kraft die Arbeit voranbringe.

Vorsitzende Anne Kirchbach wurde auch aus den eigenen Reihen mit Beifall bedacht. Ihr Stellvertreter, Winfried Wobbe, zeigte sich beeindruckt von Kirchbachs Zielstrebigkeit und Hartnäckigkeit. Von der Vorsitzenden ging das Lob zurück an Vorstand und Vereinsmitglieder: "Wir haben ein absolut starkes Team, wir bringen es echt voran, es macht Spaß." Ein großes Verdienst der Arbeit des Sozialwerks sah Tim Weidner, seines Zeichens stellvertretender Landrat, in neuen Freundschaften und sozialen Kontakten, die durch das vielfältige Angebot des Vereins entstehen könnten. Das Sozialwerk bietet kulturelles Angebot aus Musik oder Literatur.

Eine Kostprobe gab es in der Schlossberghalle bei der Aufführung einer Szene aus Carl Orffs "Die Bernauerin". Zudem organisiert der Verein gemeinsame Essen: Das Frühstückskino, immer mittwochs im Breitwandkino Starnberg, oder das Asylbewerberfrühstück, das ab November neue Termine bekommt, jeden ersten Dienstag im Monat. Immer wichtiger in einer alternden Gesellschaft wird das persönliche karitative Engagement des Sozialwerks, zum Beispiel das Sorgentelefon oder die Unterstützung bei Behördengängen.

© SZ vom 27.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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