Starnberg:Sinnlich und spielerisch

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Neun Künstler präsentieren sich in der Gartengalerie

Von Anna-Elena Knerich, Starnberg

Steigt man die Holztreppen der alten Tenne hinauf, findet man sich von den unterschiedlichsten Kunstwerken umgeben, die in ihrer Gesamtheit ein Zusammenspiel der Sinne bilden: Von den Dachbalken in der Mitte hängen großformatige Ölbilder in Pastell- und Komplementärfarben, auf denen sich verschiedene Formen spielerisch umschlingen; geht man drum herum, blickt man auf Skulpturen aus Bronze, Stein und Holz, die wiederum vor großen kubistischen Gemälden stehen. "Es lohnt sich, umherzuwandern, es ist für Liebhaber jeder Kunstrichtung etwas dabei", sagt Wolfgang Weber, Betreiber der ArTTenne. Der Weg zur Galerie führt durch sein Gartenzentrum in Wangen und trägt bereits zur Symbiose der Sinne bei: Gelbe Zitronen, Blütenduft und Vogelgezwitscher stimmen auf das Ambiente in der unverkleideten Scheune ein.

Neun ausgewählte zeitgenössische Künstler aus der Region zeigen in der Ausstellung "Frühjahrs-ArTTenne 2016" noch bis zum 29. Juli ihre Werke: Die stark ababstrahierten Makro-Aufnahmen einer Strelitzie des Fotokünstlers Wolfgang Steck sind von den Vulkanlandschaften der Malerin Doreen Pruntsch umgeben, die durch die dick aufgetragenen Pigmente in Oberflächenstruktur und Farben eine Explosion nachempfinden.

An der Wand gegenüber hängen Studien von Susanne Wolf-Kaschubowski, die mit Erdfarben und Sandmaterial ihren vor Ort entstandenen Eindruck der provenzalischen Landschaft wiedergibt. Die Bildhauerin Anne Kuehn-Meier bearbeitete sensibel den grau-blauen Serpentinstein zu einem Kopf mit zwei Gesichtern, das eine blickt verhärmt nach unten, das andere richtet seinen Blick lächelnd nach oben. Sie begleitet diese Skulptur mit dem Gedicht "From darkness to light", um die Einfühlung zu steigern. Im Kontrast dazu steht die expressionistisch-kubistische Darstellung von erotisch umschlungenen Tänzern der Kunstmalerin Traudl Klor, die mit ihrer starken Farbgebung und klaren Figuration an Picasso erinnern.

Es gibt noch mehr zu bestaunen und empfinden in dieser ungewöhnlichen Galerie, die werktags von 10 bis 16 Uhr geöffnet hat. Lediglich etwas dunkel ist es, da die alte Tenne nicht modernisiert wurde, doch das trägt zumindest zum ursprünglichen Ambiente bei. Der Eintritt ist kostenlos.

© SZ vom 04.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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