Ausgehtipp:Showtime in der Boston Bar

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Nein, diese Flasche fällt nicht herunter und geht zu Bruch. Es ist ein Kunststück von Barkeeper Brano Sendrei. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Branislav Sendrei eröffnet in Starnberg ein neues Lokal

Von Otto Fritscher, Starnberg

"Ein eigenes Lokal, das ist schon lange mein Traum", sagt Branislav Sendrei. Der 31-Jährige lässt den Blick über sein neues Reich streichen: dunkles Mobiliar, helle Wände - und eine reichhaltig bestückte Bar. Sie ist das Herzstück seines neuen Lokals "Boston Bar" an der Maximilianstraße 5 in Starnberg. Es eröffnet am heutigen Mittwoch und soll eine Verbindung von Tagescafé und abends dann einer Cocktailbar sein. Sendrei arbeitet, seitdem er 16 ist, in der Gastronomie, ist Restaurantfachmann, Barkeeper und Barista. Er stammt aus der Slowakei, bezeichnet aber Starnberg als "meine zweite Heimat". Viele Starnberger kennen ihn schon als Barkeeper des ehemaligen "Mellows" am Tutzinger-Hof-Platz. "Aber ein eigenes Lokal, das ist noch ganz was anderes", sagt Sendrei. Gesucht hat er schon länger nach geeigneten Räumlichkeiten in Starnberg, bis ihm dann der Zufall geholfen hat. Früher war hier das "Cappuccino" von Dinand Scheermeijer, dann das Lokal des benachbarten Feinkost Schindler, und schließlich eine Spaghetteria.

Jetzt residiert hier also die Boston Bar. Woher kommt der Name? "Das ist in Fachkreisen der Mixbecher, der sogenannte Tin, und das Mixglas, das nennt sich zusammen Boston Shaker", erklärt Sendrei. Hier gibt es jetzt von 9.30 Uhr an auch Frühstück, Mittagsmenüs und eine kleine Abendkarte. Wenn es wärmer wird, öffnet auch die Terrasse vor dem Haus. Einen Ruhetag gönnt sich Sendrei vorerst nicht.

Im "Mellows" hat Sendrei sieben Jahre lang Cocktails und Drinks gemixt hat - und manchmal hinter der Bar auch Flaschen und Gläser spektakulär fliegen lassen. Das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn Branislav Sendrei, den seine Bekannten Brano nennen, kennt sich nicht nur in der Welt der Alkoholika und Säfte bestens aus, er hat auch das "Show Barkeeping" gelernt - und bis zum Zerbrechen geübt. "Ich hab' aufgehört zu zählen, wie viele Flaschen beim Üben kaputt gegangen sind", sagt Sendrei und lacht.

Mit "Üben" meint der Barkeeper so Kunststückchen wie mit drei gefüllten Flaschen gleichzeitig zu jonglieren, hinter der Bar, im laufenden Betrieb. Es können aber auch mal Flaschen, Gläser oder ein Mixer sein. Diese Jonglage beherrscht Brano so gut, dass er schon an hochkarätigen Wettbewerben teilgenommen hat, etwa bei der Europameisterschaft der Show-Barmixer, bei der er den zweiten Platz belegt hat. Vor vier Jahren hat er sich dann selbständig gemacht, mit der Firma "Showtime", einem mobilen Bar- und Eventservice, der schon beim FC-Bayern, bei großen Autoherstellern und bei der Hochzeit von Fußballern für Staunen und Kurzweil gesorgt hat. "Dieses Event-Geschäft mache ich weiter, weil es gut zu meinem neuen Lokal passt", sagt Sendrei. Und auf eines legt er großen Wert: "So einen Cocktail zu mixen, das darf nicht nur spektakulär aussehen. Er muss dem Kunden dann auch genauso gut schmecken."

© SZ vom 24.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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