Starnberg:Sehnsucht nach Tibet

"Karuna Grand Show" wird zum Publikumserfolg

Es waren keine 5000 Besucher, wie bei der ersten Vorstellung der Karuna Grand Show in Südindien, doch es kamen mehr als 300 Film- und Tibetfans am Montag in die Starnberger Schlossberghalle zur Weltpremiere des Dokumentarfilms "Karuna Grand Show". Das freute nicht nur Festivalchef Matthias Helwig, der damit erfolgreich in die zweite Woche des Fünfseen-Spektakels startete, sondern vor allem auch die beiden Filmemacher Sebastian Hirt und Wolfram Seipp sowie die Produzentin Nicola Seipp.

Fast ohne Budget und mit einem minimalen Equipment - einer winzigen Filmkamera, einem Miniaufnahmegerät und einer einzigen Handlampe - ist ihnen ein ungemein fröhlicher und lebensbejahender Film gelungen, dem das Publikum minutenlang Applaus zollte. Das ist deswegen erstaunlich, weil die Protagonisten des Films körperlich und geistig behinderte Flüchtlingskinder aus Tibet sind, die in einem Heim leben, dem Karuna Home in Südindien. Seit Jahren sind sie von ihren Familien getrennt. Sie haben aber das große Glück, in dem ehemaligen buddhistischen Mönch Khube Rinpoche, dem Gründer der Einrichtung, einen charismatischen Fürsprecher gefunden zu haben. Er traut es ihnen zu, vor großem Publikum aufzutreten, zusammen mit neun tibetischen Popstars, die in verschiedenen Erdteilen leben. Alle haben die gleiche Sehnsucht: ihre Heimat Tibet wieder zu sehen. Die Filmemacher reisten mit der Gruppet. Nach zwei, drei Tagen gehörten sie dazu, so Hirt. Die Kinder verloren ihre Scheu, und dass die Reise trotz aller Strapazen Spaß machte, merkt man dem Film in jeder Minute an.

Am Donnerstag, 4. August, 18 Uhr, in Herrsching.

© SZ vom 03.08.2016 / bla - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: