Starnberg:Schnelle Hilfe im Krankheitsfall

Grüne fordern bayerische Gesundheitskarte für Flüchtlinge

Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen möchte, dass auch in Bayern endlich eine Gesundheitskarte für Flüchtlinge eingeführt wird. Nach dem Asylbewerberleistungsgesetz haben Flüchtlinge einen Anspruch auf medizinische Versorgung im Krankheitsfall. Möglichst vor der Behandlung benötigen sie einen speziellen Krankenschein, der ihnen im zuständigen Landratsamt ausgestellt werden muss. Länder wie beispielsweise Nordrhein-Westfalen oder Hamburg haben die elektronische Gesundheitskarte für Flüchtlinge längst eingeführt und damit gute Erfahrungen gemacht. In Bayern müssen Flüchtlinge nach wie vor das geschilderte Verfahren durchlaufen. Dies führt nach Ansicht der Grünen zu unnötiger Bürokratie und erfordert personelle Ressourcen, die für Bewältigung anderer Aufgaben zur Verfügung stehen könnten. Es kommt immer wieder zu zeitlichen Verzögerungen und Reibungsverlusten; dies gehe nicht zuletzt zu Lasten der Gesundheit der Flüchtlinge.

Auch die vielen Ehrenamtlichen in den Helferkreisen, die behandelnden Ärzte, aber auch die Krankenkassen unterstützen diese Forderung. Es sei ein Gebot der Stunde, umgehend aktiv zu werden und Bayerns Staatsregierung zum Handeln aufzufordern. "Wir wollen, dass Flüchtlinge unkompliziert medizinische Behandlung erhalten und unsere Verwaltung von unnötiger Bürokratie entlastet wird", teilte die stellvertretende grüne Fraktionsvorsitzende Martina Neubauer mit.

© SZ vom 16.10.2015 / phaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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