Starnberg:Schluss mit dem Dauerstau

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Verkehrsentwicklungsplan soll Lösungsvorschläge liefern

Von Peter Haacke, Starnberg

Als Allheil-Instrument gegen die enorme Verkehrsbelastung Starnbergs gilt der "Verkehrsentwicklungsplan" (VEP), den der Stadtrat 2014 beschlossen hat. Zwar hätte dieser VEP, der die Gesamtsituation beleuchten soll, schon vor den Sommerferien vorliegen sollen. Doch erst jetzt hat das Büro "SHP Ingenieure" (Hannover), das sich in der Hauptsache mit Verkehrsplanung, -technik, -steuerung und Straßenentwurf befasst, die Arbeit aufgenommen. Zum Auftakt gab es am Dienstag in Starnberg jeweils einstündige Gespräche mit Vertretern verschiedener Interessengruppen. Erstes Zwischenergebnis: Die Resonanz auf den Austausch mit den SHP-Fachleuten wurde einhellig positiv beurteilt.

Von einem "sehr angenehmen Gespräch ohne jegliche Aggression" berichtete Bürgerliste-Chef Walter Jann, der schon seit Jahrzehnten für seine Idee von einer ortsfernen Umfahrung wirbt. Gegen die sogenannte "Wagner-Umfahrung" im Norden der Kreisstadt - eine Trasse vom Autobahndreieck Starnberg bis zur Waldkreuzung zwischen Starnberg und Gilching - habe es keinerlei Einwendungen gegeben oder "dass irgendetwas nicht machbar sei". Jann sieht vorerst "Licht am Ende des Tunnels" - freilich nur ein Wortspiel.

Ähnlich positiv äußerte sich Altbürgermeister und UWG-Vorsitzender Ferdinand Pfaffinger als Vertreter des Vereins "Umweltbewusste Verkehrsentlastung Starnberg", der sich für den Bau des B2-Tunnels stark macht. Die SHP-Experten hätten sehr aufmerksam und interessiert zugehört, es sei ein gutes Gespräch in sachlicher Atmosphäre gewesen, sagte Pfaffinger. Zu seiner Überraschung seien aktuelle Zahlen zur Verkehrsbelastung Starnbergs nahezu deckungsgleich mit bereits vorliegenden Daten gewesen. Pfaffingers Eindruck: Es gehe dem Büro nicht allein um Tunnel oder Umfahrung, sondern auch um innerstädtischen Verkehr, Rad- und Fußwegeverbindungen sowie den ÖPNV. Mögliche Aufgabestellung des Büros sei voraussichtlich die Untersuchung, wie sich der Bau des B2-Tunnels, eine Nordost-Umfahrung oder allein der bereits beschlossene Bau einer Westumfahrung auf die Verkehrssituation in Starnberg auswirkt.

Auch der einstige Kreisbaumeister Helmut Rauscher, der gemeinsam im Irmgard Franken (Arbeitskreis Verkehr) neue Pläne für eine geänderte Verkehrsführung in der Innenstadt präsentierte, nahm einen positiven Eindruck mit. Einzig Klaus Huber, Vorsitzender des Vereins "Pro Umfahrung - contra Amtstunnel" war gestern nicht erreichbar. Rauscher brachte die Sache auf den Punkt: Er hofft, dass mit dem VEP, der im Oktober fertiggestellt sein soll, "kein Gebetsbuch mit frommen Wünschen" präsentiert werde. Eine zweite Gesprächsrunde soll am 27. August folgen.

© SZ vom 06.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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