Starnberg:Salzberge helfen sparen

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Kämmerer im Fünfseenland freuen sich über den milden Winter

Von Christiane Bracht, Starnberg

Der Winter ist vorbei. Aber die Salzberge in den Gemeinden sind noch da. "Unser Salzlager ist noch zu drei Viertel voll", sagt der Bauhofleiter von Herrsching Josef Salcher. In Gilching und Berg liegt noch die Hälfte und in Starnberg lagern etwa 1000 Tonnen Salz in einer Halle des Bauhofs. Am meisten freut der milde Winter freilich die Kämmerer, denn in allen Gemeinden im Fünfseenland ist deutlich weniger Salz und Split verbraucht worden, als in den Jahren zuvor. So hat Berg laut Bürgermeister Rupert Monn heuer nur 10 000 Euro dafür ausgegeben, in den vergangenen Jahren musste die Seegemeinde indes 8000 Euro mehr für Salz und Split zahlen. Und auch Personal- und Gerätekosten sind mit 85 000 Euro weit unter dem Betrag der Vorjahre geblieben (140 000 Euro). In anderen Gemeinden sieht es ähnlich aus. "Wir haben 25 200 Euro an Salz gespart", jubiliert Bauamtsleiter Max Huber aus Gilching. "Das ist ein ganz schöner Batzen." 700 Tonnen liegen noch im dortigen Bauhof.

Aber stellen derartige Mengen, die in den kommenden Wochen auch nicht mehr abgetragen werden, die Bauhöfe nicht vor massive Platzprobleme? "Früher wäre das schon der Fall gewesen", sagt Thomas Blessing vom Kraillinger Bauhof. Denn der Platz auf dem früheren Gutshof ist etwas beengt. So musste die Fläche, auf der im Winter das Salz lag, im Sommer für Wintergeräte und Maschinen genutzt werden. Doch seit dem strengen Winter vor vier oder fünf Jahren, als alle Gemeinden große Probleme hatten, Salz nachzuordern, haben die Kraillinger nur noch kleinere Mengen auf dem Bauhofgelände vorrätig. "Das meiste lagert außerhalb bei einer Firma, von der auf Nachfrage sofort Nachschub geliefert werden kann", erklärt Blessing. Die Lagerkosten sind gering, deshalb macht es nichts, wenn der Vorrat heuer nicht aufgebraucht wurde. Es spart lediglich Geld. Auch in Gilching hat man aus dem harten Winter vor ein paar Jahren die Konsequenzen gezogen und die Lagerhalle deutlich vergrößert, damit mehr Salz Platz hat.

"Das Salz blockiert nichts. Der milde Winter hat vielmehr den Vorteil, dass wir auch mal zu anderen Arbeiten kommen", sagt Peter Mayer, der Leiter des Starnberger Bauhofs. "Wir haben Spielgeräte anbringen und einen Weg im Hochwald bauen können. Dazu wären wir sonst nie gekommen." Denn sonst bauen die Bauhofmitarbeiter ihre vielen Überstunden ab. So viel weniger Einsätze seien es dieses Jahr gar nicht gewesen, sagen unterdessen die Gautinger. Sechs Mal Schneeräumen und 34 Mal Glatteis, rechnet die Pressesprecherin Ricarda Polz vor. Im Vorjahr musste der Bauhof 22 Mal Schneeräumen und 26 Mal wegen Glatteis ausrücken. Auch die anderen bestätigen bei Temperaturen um null Grad, die in diesem Winter oft herrschten, bestehe morgens Glatteisgefahr. Jetzt kümmern sich die meisten um Grün- und Sportanlagen, um Wege und Straßenränder.

© SZ vom 05.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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