Mehr Sicherheit für Ruderer:Nur mit Rettungsweste ins Boot

Nach dem tragischen Tod eines 13-jährigen Schülers aus München denken die Sportvereine am Starnberger See über neue Sicherheitskonzepte nach.

Der Tod des 13-jährigen Schülerruderers vor einigen Wochen auf dem Starnberger See hat in den Rudervereinen dazu geführt, über das Sicherheitskonzept und mögliche Konsequenzen intensiv nachzudenken. Hierbei gehe es darum, "Abläufe zu überprüfen", sagte auf Anfrage Eler von Bockelmann, Vorsitzender des Münchener Ruder-Clubs (MRC) in Starnberg.

Auch der benachbarte Club, der "Münchener Ruder-und Segelverein (MRSV), ist beunruhigt und vom tragischen Ereignis schockiert. Nun ist es auch für deren Wettkampf-Sportler Pflicht, in Einer- und Zweierrennbooten geeignete Rettungswesten zu tragen, wie Ruderwart Thomas Thallmair berichtet. Zudem dürften Anfänger weiterhin nicht in diesen Bootsklassen sitzen.

Toter Jugendlicher im Starnberger See
:Viele unangenehme Fragen

Knapp eine Woche nach dem Verschwinden eines 13-Jährigen im Starnberger See wird die Leiche geborgen - klar ist damit aber wenig. Nun ermittelt die Kriminalpolizei.

Von Christian Deussing

Ein sehr erfahrener Übungsleiter beim Schulrudern im MRSV ist Georg Kendl. Er verweist darauf, dass seit dem Unglück viele Eltern für ihre Kinder Schwimmwesten gekauft hätten. Außerdem würden die Anfänger und Schüler nur in gesteuerten und breit genormten Vierern und Achtern rudern, betont Kendl. Beachtet würden stets auch der Wind und Wellengang - wenn der zu stark ist, wird auf dem Trockenen trainiert.

Der Gymnasiast aus München hatte am 19. April am Training des MRC teilgenommen und war in seinem Einerboot abseits der Gruppe verunglückt; der Anfänger ertrank im eiskalten Wasser. Die Kriminalpolizei ermittelt seitdem wegen möglicher Verstöße gegen die Aufsichtspflicht und "Verdachts der fahrlässigen Tötung".

© SZ vom 12.05.2015 / deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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