Starnberg:Roth bleibt hart

Landrat verteidigt MVV-Reform gegen Kritik anderer Landkreise

Während einige Landkreise die MVV-Reform kippen wollen, verteidigt der Starnberger Landrat Karl Roth (CSU) die Beschlüsse. "Wir haben über Jahre hinweg geplant, so viel Geld in Gutachten gesteckt und einen Kompromiss gefunden, über den wir heilfroh sein können", sagt Roth. Mehr als zwei Drittel der Fahrgäste würden profitieren. Der Landkreis München, der den Protest gegen die Reform anführt, sei sogar einer der Hauptgewinner. Auch die Landkreise Ebersberg und Freising wehren sich. In den Streit war Fahrt gekommen, nachdem Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ein sehr günstiges 365-Euro-Jahresticket vorgeschlagen hat. Manche Politiker wollen nun den alten zugunsten des neuen Plans aufgeben.

Roth warnt davor: "So ein Ticket wäre schön, aber kein Mensch weiß, wie viele Hunderte Millionen das kosten wird." Die Umsetzung könne Jahre dauern. Es sei schließlich der Freistaat gewesen, der bei der vorliegenden Reform kein Geld habe bereitstellen wollen. Sollte sich das ändern, wäre Roth bereit, weiter zu verhandeln. In diese Richtung zielt auch ein Antrag der Grünen an den Kreistag, wie Fraktionsvorsitzende Martina Neubauer ankündigt. Mit mehr Geld vom Freistaat könnten Verlierer-Gemeinden bessergestellt werden. In einem zweiten Schritt könne das günstige Jahresticket geplant werden.

Nach der bislang geplanten Reform würden Starnberger, die zum Marienplatz pendeln, statt bislang 127,80 Euro noch 118,90 Euro für die Monatskarte zahlen. Gautinger würden zumindest 50 Cent auf ihr 90,40-Euro-Ticket sparen. Wer dagegen in den Münchner Westen - etwa nach Pasing - pendelt, zahlt kräftig drauf.

© SZ vom 13.09.2018 / dac - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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