Es war ein freudiges Wiedersehen, als Bürgermeisterin Eva John Schüler und Lehrer aus Marzabotto begrüßte. Seit einigen Jahren schon besteht ein Austausch zwischen der Starnberger Mittelschule und dem Instituto Comprensivo di Marzabotto. Einige der Schüler und vor allem ihre Lehrerinnen hatte John bereits im vergangenen Oktober in Marzabotto kennengelernt. Die Reise nach Italien, in die Nähe von Bologna, war Johns erste offizielle Auslandsreise, bei der sie auch am 70. Gedenktag des Massakers von Marzabotto teilnahm.
Im Oktober 1944 hatten Soldaten der deutschen Waffen-SS auf ihrem Rückzug nach Norden ein Massaker an mehr als 760 wehrlosen Zivilisten verübt. Heute erinnert der Gedenkpark Monte Sole an die Gräueltaten. John sprach dort vor vielen geladenen Gästen und erinnert sich heute noch an die sehr positive Stimmung. Sie rührte auch daher, dass nicht nur alte Menschen der Historie gedenken, sondern seit sieben Jahren stets die Schüler aus Starnberg bei den Feierlichkeiten mit von der Partie sind. Die Schüler der achten Klasse wohnen bei ihren italienischen Gastfamilien und lernen sich dort kennen.
Diese Woche nun sind die Italiener zum Gegenbesuch eingetroffen. Auf dem Programm stehen neben gemeinsamen Workshops in Musik, Kunst oder Sport ein Tag in Regensburg sowie der Besuch des Münchner Olympiastadions. 2014 besiegelten die beiden Schulen eine offizielle Partnerschaft, die auch den Bürgermeistern sehr am Herzen liegt. Sie begleiten ihre Schüler stets für zwei oder drei Tage. Bürgermeister Sindaco Romano Franchi muss allerdings an diesem Mittwoch wieder zurück nach Marzabotto, da sich dort der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi angemeldet hat.