Starnberg:Prozessionen zu Land und zu Wasser

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In der Monstranz wird die Hostie durch die Straßen getragen. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Fronleichnam wird groß gefeiert - in Schondorf und Utting sogar auf dem Ammersee

Von Blanche Mamer, Starnberg

Kommunionkinder in Festkleidern streuen Blumen, Messdiener im roten Rock begleiten den Baldachin, in dem der Pfarrer im Ornat die Monstranz durch die geschmückten Straßen trägt. Mit dabei sind auch die Honoratioren und die Mitglieder der Vereine und Organisationen mit Fahnenabordnungen. In feierlichen Prozessionen ziehen sie nicht nur durch die Orte, sondern auch über Wiesen und Felder und einige fahren sogar übers Wasser. Gefeiert wird Fronleichnam, eines der wichtigsten Hochfeste im katholischen Kirchenjahr, das am zweiten Donnerstag nach Pfingsten vielerorts in Bayern mit festlichen Prozessionen begangen wird. Anders als der Name vermuten lässt, wird nicht des Leichnams Christi gedacht, sondern seines lebendigen Leibes. Denn der Begriff Fronleichnam leitet sich vom mittelhochdeutschen vrône lîcham ab, "des Herren Leib". In der Liturgie heißt das Fest auch "Hochfest des Leibes und Blutes Christi", es erinnert an das letzte Abendmahl, bei dem Jesus den lebendigen Leib des Herren in Form des Brotes (Hostie) und des Weines übergeben hat. Somit ist die Hostie in der Monstranz das Wichtigste bei der Fronleichnamsprozession.

Auch im Fünfseenland stehen zahlreiche Prozessionen im Kalender. Besonders festlich wird das Hochfest in der Pfarreiengemeinschaft von Heilig Kreuz in Schondorf und Mariä Heimsuchung in Utting gefeiert, nämlich mit einer Schiffsprozession am Westufer des Ammersees. Die Feier beginnt in Schondorf, um 8.45 Uhr mit einer Messe in der Seeanlage, danach treffen sich die Gläubigen auf dem Dampfer nach Utting und ziehen dann in einer Prozession zur Pfarrkirche Mariä Heimsuchung. Für die Dampferfahrt à drei Euro sollte möglichst Kleingeld bereitgehalten werden. Sollte wider Erwarten schlechtes Wetter sein, entfällt die Prozession. Der Gottesdienst findet dann um 8. 45 Uhr in der Pfarrkirche Heilig Kreuz in Schondorf statt.

In der Gemeinde Andechs sind gleich drei Prozessionen vorgesehen: Nach einem Festgottesdienst um 8 Uhr in der Pfarrkirche St. Vitus in Erling geht die Prozession zur Wallfahrtskirche von Kloster Andechs. In Frieding kommen die Gläubigen um 9 Uhr zum Gottesdienst in die Kirche St. Pankratius, in Machtlfing ebenfalls um 9 Uhr in St. Johann Baptist, anschließend ziehen die Prozessionen durchs Dorf. Im Pfarrverband Aufkirchen sind etliche Prozessionen über die Anhöhen am Ostufer des Starnberger Sees geplant: So wird um 9 Uhr in der Pfarrkirche in Aufkirchen mit einem Festgottesdienst, Prozession und anschließenden Pfarrfest gefeiert. In den Pfarrkirchen Höhenrain, Percha und Wangen finden ebenfalls um 9 Uhr Festgottesdienste und anschließend Prozessionen statt.

Auch in Starnberg werden viele Gläubige erwartet. Um 9 Uhr findet die festliche Messe in der Pfarrkirche St. Maria statt. Danach formiert sich die Prozession, die von der Starnberger Stadtkapelle begleitet wird. Sie führt durch geschmückte Straßen, macht an mehreren eigens errichteten Altären Halt, wie in der Ludwigstraße, dem Bayerischen Hof und dem Kirchplatz. Weitere Festgottesdienste und Prozessionen gibt es in St. Ulrich in Söcking ( 8.30 Uhr) und in Mariae Heimsuchung in Perchting (9 Uhr).

Mit zahlreichen Gläubigen rechnet auch die Pfarrei St. Vitus in Gilching. Der Festgottesdienst beginnt dort ebenfalls um 9 Uhr, die anschließende Prozession führt durch die Schulstraße, den Friedhofsweg, vorbei am Zehentstadel, Kirchgasse, Am Anger, Brucker Straße, Auweg und zurück zu St. Vitus, wo der Abschlusssegen erteilt wird. Unterwegs machen Monstranz und Teilnehmer an vier Altären Halt.

© SZ vom 03.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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