Starnberg:Picknick mit Politik

Auch beim Essen lässt sich politisieren, wie beim Grünen-Picknick auf der Wiese hinter dem Starnberger Undosa. (Foto: Arlet Ulfers)

Die Grünen laden zur Wahlkampfveranstaltung auf die Wiese ein

Von Max Wochinger, Starnberg

Falafel, Kartoffelsalat, Mozarella-Sticks und Politik. Die Grillwurst aus der Packung aber fehlte. Eine solche Konstellation lässt auf eine Wahlkampfveranstaltung der Grünen schließen. Richtig. Sie verwandelten am vergangenen Freitag die Wiese hinter dem Beachclub Undosa in ein öffentliches Speisezimmer.

Die Starnberger Bundestagskandidatin der Grünen, Kerstin Täubner-Benicke, wählte den Platz vis-à-vis vom Undosa aus, weil es ihr hier gut gefiele. Nicht wegen des Politikums. Für den Bahnhof hatte sie gleich ein paar Ideen parat, wenn auch sehr abstrakte: Barrierefreiheit garantieren, an Radfahrer denken, weniger Autofahrer, ein attraktiver Bahnhof sollte es sein. Täubner-Benicke wünscht sich eine lebendige und gesunde Stadt. Sie findet, dass einige Orte in Starnberg "kranken", etwa der Kirchplatz. Das Dilemma grüne Stadt und neuer, bezahlbarer Wohnraum will sie mit vom Bund gefördertem Geschosswohnungsbau lösen. Cannabis soll man in kontrollierten Fachgeschäften kaufen können. Sie raucht nicht, hat aber nichts dagegen. Die Kreisvorsitzende ist für eine Agrarwende, die möglichst "giftfrei" sein soll. Das Buffet, um das die Leute standen, war natürlich bio. Kreis- und Stadträtin Martina Neubauer hielt sich an den Käse und politisierte mit Ortsvorsitzender Erika Schalper und anderen Parteifreunden. Über Themen wie das Undosa, von dem Lounge-Musik herüberwehte, Trump oder den Autoverkehr in Starnberg. Bei jedem Sechszylinder, der vorbeifuhr und - gewollt oder nicht - den Motor aufheulen ließ, schüttelten die Grünen den Kopf. Selten kam ein Interessierter, um den Grünen ein paar Fragen zu stellen. Ob die Bundestagskandidatin neue Wähler mobilisieren kann, wird sich am 24. September herausstellen. Das leckere, vegetarische Buffet jedenfalls war ein voller Erfolg.

© SZ vom 28.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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